Gegen Diskriminierung – für eine gleichberechtigte Zukunft
Ein Kooperationsprojekt der Kunsthochschule Kassel mit der Lichtenbergschule Kassel.
Für die meisten jungen Menschen ist eine lebenswerte Zukunft ein wichtiges Anliegen. Öffentlich sichtbar wird das zum Beispiel an den Fridays-for-future Demonstrationen. Neben Klima- und Umweltschutz sind auch soziale Werte wie Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt für die große Mehrheit selbstverständlich wie eine Studie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) von 2018 zeigt.1
Wie diese Anliegen mit wenigen Mitteln ausdrucksstark dargestellt werden können, konnten die Schülerinnen des Leistungskurses Kunst der Lichtenbergschule im Austausch mit Studierenden der Kunsthochschule Kassel erfahren. Gemeinsam mit ihren Dozent*innen, Andrea Schulze Wilmert, Kunstpädagogin an der Lichtenbergschule Kassel, und Georg Reinhardt, Lehrbeauftragter in der Klasse für Redaktionelles Gestalten im Studiengang Visuelle Kommunikation, arbeiteten sie an einer Reihe von Plakatentwürfen gegen Diskriminierung und für eine gleichberechtigte Zukunft – Themen, die den Schülerinnen auch aufgrund persönlicher Erfahrungen am Herzen liegen. Idee der Kooperation war es, jungen Menschen eine Stimme zu geben, ihnen Möglichkeiten zu eröffnen, ihre Gedanken, Wünsche und Vorstellungen gestalterisch zu vermitteln. Gleichzeitig konnten die Studierenden hier erste Erfahrungen in der Lehre sammeln und ihre Kenntnisse sinnvoll weiter geben.
Die Studierenden konzipierten für ihre Besuche an der Schule einführende Präsentationen und Praxisworkshops zu gestalterischen Grundlagen wie Schriftgestaltung und Komposition. In verschiedenen Übungen lernten die Schülerinnen wie sie erste Ideen scribblen und ihre Entwürfe immer genauer ausarbeiten können. Mithilfe von Grafikprogrammen wurden die Plakatentwürfe anschließend am Computer weiter entwickelt bis hin zur fertigen Druckvorlage. Mit dieser ging es dann in die Siebdruckwerkstatt an der Kunsthochschule. An zwei Nachmittagen erhielten die Schülerinnen eine Einführung in die Technik des Siebdrucks von der Belichtung und Beschichtung der Siebe, über Papierqualitäten und Farbmischungen bis hin zum eigentlichen Drucken mit Rakel und Sieb. Jede Schülerin druckte ihren Entwurf mehrfach, sodass die Plakate an unterschiedlichen Orten gleichzeitig präsentiert werden können. Während der Trocknungsphasen zeigten ihnen die Studierenden die Arbeitsräume und Ateliers in der Kunsthochschule und gaben den Schülerinnen einen Einblick in ihre eigenen Arbeiten.
Die Kooperation von Studierenden und Schülerinnen hat nicht nur einen Ausblick auf eine mögliche berufliche Zukunft geboten, sondern vor allem zu einem intensiven gestalterischen Prozess beigetragen. Den Schülerinnen wurden wichtige Tools zur Äußerung der eigenen Meinung vermittelt, die sie in Zukunft nutzen können. Plakate, die im öffentlichen Raum eine Botschaft präsentieren, können entsprechend kritischer wahrgenommen werden.
Mitwirkende:
Schülerinnen: Laura Bourdon, Talea Kähny, Sophie Kasper, Cara-Maleen Kurhofer, Valeria Mack, Katharina Mass, Jacqueline Neudert, Norina Niemeyer, Alana Runa Weiß
Studierende: Anne Battenfeld, Imina Geilmann, Stefanie Jordan, Fabienne Rako, Silke Starzer, Silas Tranter, Muhamed Osmancevic
Lehrende: Georg Reinhardt, Andrea Schulze Wilmert
Organisation: Milena Julia Albiez (künstlerische Mitarbeiterin in der Klasse für Redaktionelles Gestalten)
Dieses Plakatprojekt wurde finanziell unterstützt durch die Kasseler Sparkasse.
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1 https://www.bmu.de/www.bmu.de
(Text: A. Schulze Wilmert)