Studentin entwirft nachhaltige Outdoor-Bekleidung
Immer mehr hält Outdoor-Bekleidung Einzug in den Alltag. Mittlerweile ist „Urban Outdoor“ eine neue Bekleidungskategorie. Aber braucht man wirklich eine Hightech Ausrüstung auf dem Weg zur Arbeit oder beim Spaziergang im Park? Mit diesen Fragen hat sich Ruth Firsching im Zuge ihres Semesterprojektes im Studiengang Produktdesign (Kunsthochschule Kassel) fachlich auseinandergesetzt.
Eine große Problematik ist, dass im Outdoorbereich größtenteils hoch technische Materialien eingesetzt werden, um für extreme Wetterbedingungen gewappnet zu sein, so Firsching. Oft handle es sich dabei um synthetische Materialien oder Materialien mit chemischen Imprägnierungen. Für den professionellen Outdoor Gebrauch seien diese vielleicht unerlässlich, aber für den „Otto Normalverbraucher“ nicht zwingend notwendig. Deshalb hat sich Ruth Firsching zum Ziel gesetzt, Jacken zu entwerfen, die sich an der Funktionalität von Outdoor-Bekleidung orientieren, dabei aber natürliche Materialien verwenden. Mit ihrem Entwurf einer Regen- und einer Isolationsjacke möchte die Studentin Nachhaltigkeit und Funktionalität zusammenbringen.
Beispielsweise wählte die angehende Produktdesignerin für ihre Isolationsjacke als Wattierung Swisswool aus, ein Wollvlies, dessen Wolle von frei grasenden Schafen aus der Schweiz stammt und welches eine extrem hohe Wärmeleistung bei sehr geringem Gewicht gewährleistet. Außerdem verwendete Firsching Tencel, einen Stoff aus Zellulose Fasern, welcher vollständig biologisch abbaubar ist und 10 bis 20 Mal weniger Wasser verbraucht als Baumwolle. Auch anstelle von Nähgarn, Kordeln und Gummibänder verwendete Firsching nachhaltige Materialien wie Naturkautschuk oder Biobaumwolle.
Kürzlich erhielt die Studentin für ihre Outdoor-Bekleidung im Rahmen der neunten Auflage des UNIKAT-Ideenwettbewerbs den Publikumspreis. Firsching möchte an ihrem Prototyp weiterarbeiten: „Ich würde gerne mit Textil-Institutionen zusammenarbeiten, um die Funktionalität meiner Entwürfe überprüfen zu lassen. Es ist für mich wichtig zu beweisen, dass meine Entwürfe mit der konventionellen Outdoor-Bekleidung mithalten können“, so Firsching.