Autonome Transparenz: Das war der Rundgang 2018

Monatelang hatten sich die Studierenden und Lehrenden auf den Rundgang vorbereitet. Das Ergebnis dieser Arbeit konnte sich sehen lassen: Dargeboten wurden vom 12.–15. Juli 65 Programmpunkte wie Ausstellungen, Performance, Screenings, Lesungen, Talks, Projektvorstellungen, Workshops und 20 kulinarische Stände.

Als besonderer Höhepunkt während des Rundgangs wurde zudem ein 2-tägiges Symposium zum Thema Autonomie angeboten. 14 Moderator*innen und 21 Gäste aus Kunst, Wissenschaft und Politik luden zum regen Austausch ein. Seit Gründung der Universität Kassel als Gesamthochschule und der Integration der Kunsthochschule in die Gesamthochschule ist die Ausgestaltung des Verhältnisses zwischen Kunsthochschule und Universität in konstanter Verhandlung. Der dabei inzwischen eingetretene Status quo hält die Kunsthochschule in einem in vielen Aspekten undefinierten Zwischenraum zwischen einer Rolle als Fachbereich der Universität und einer gewissen Teilautonomie (eigener Webauftritt, eigenes CI). Doch Autonomie ist klar definiert – „auto nomos“ heißt Selbstgesetzgebung. Was aber bedeutet konkret Teilautonomie? Und was soll damit erreicht werden? Das Symposium schaffte einen Raum der Begegnung unterschiedlicher Personen, Positionen und Praktiken zum Thema Autonomie. Die Diskussionsergebnisse sollen dazu beitragen, Ideen für unterschiedliche Handlungsfelder in den Gesprächen mit der Universität Kassel zu entwickeln. Einige Vorträge, die auf dem Symposium AUTONOMIE gehalten wurden, finden Sie auf unserem YouTube Channel.

Mit dem Thema Autonomie setzten sich auch einige studentische Projekte auseinander. Die Ausstellung „Nicht zeigen zeigen“ von den Produktdesign-Studierenden Jannes Lüdtke, Abdalla Mohamed, Lisa-Maria Schmidt und Susanne Tesche rückte die Infrastruktur der gestalterischen und künstlerischen Arbeit an der Kunsthochschule selbst in den Fokus: Die Verwaltungsstrukturen, die baulichen Voraussetzungen, die Räumlichkeiten, die Werkzeuge, das Inventar und nicht zuletzt das Lehrpersonal. „Für uns ist es wichtig, dass gesehen wird, unter welchen schwierigen Umständen wir hier derzeit studieren. Wir wollen aber nicht nur meckern, sondern auch zeigen, dass wir gute Sachen machen und dass die Kunsthochschule und der Studiengang Produktdesign es wert sind, gefördert zu werden. Außerdem wollen wir Verständnis dafür erzeugen, warum wir neue Maschinen brauchen und warum zudem hochqualifizierte Lehrkräfte in den Werkstätten so wichtig sind. Durch die Ausstellung soll hoffentlich eine Diskussion angestoßen und zudem ein Bewusstsein in der Öffentlichkeit geweckt werden“, so Jannes Lüdtke.

Abgerundet wurde die Jahresausstellung mit den traditionellen Preisverleihungen. Auch in diesem Jahr konnten sich Studierende über Auszeichnungen freuen. Daniela Heller erhielt den Birgit Bolsmann Preis (1.100 Euro). Lisa Schreiber, René Graf, Annagenia Jacob, Fiona Sophie Körner wurden mit dem Preis der SV SparkassenVersicherung (2.500 Euro) ausgezeichnet und Seungkyu Yung mit dem Preis der Universitätsgesellschaft Kassel e.V. (750 Euro). Die Preise wurden von einer externen Jury verliehen. Der Jury gehörten an: Anne Harmssen (Museumslandschaft Hessen Kassel), Carola Metz (Kulturamt Kassel) und Thomas Flügge (cdw Stiftung gGmbH).

Drei weitere Preise verlieh die studentische Jury "Grey's Autonomy". Jannes Lüdtke, Abdalla Mohamed, Lisa-Maria Schmidt, Susanne Tesche freuten sich über die „Medaille für Courage“. Hannah Hartmann und Philip Weyer erhielten den „Preis der Studierenden“ und Florian Bode den „Preis der Mitarbeiter*innen“ (700 Euro).

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Cigdem Özdemir
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