09.10.2021 – 31.10.2021

German Design Graduates 2021

Vom 09.10.–31.10.2021 sind bei der German Design Graduates Absolvent*innen der Kunsthochschule Kassel vertreten. Das Kunstgewerbemuseum Berlin präsentiert erneut German Design Graduates – dieses Jahr pandemiebedingt in einer Doppelausstellung die Jahrgänge 2020 und 2021. Die Ausstellung zeigt die aktuelle Haltung von Absolvent*innen der besten deutschen Designhochschule im Bereich Produkt- und Industriedesign.

Ausgewählt wurden die ausgestellten Arbeiten von einer exklusiven Jury. Durch das Matchmaking, die Awards und Supports bringt GDG die Absolvent*innen mit Vertreter*innen aus Kultur und Industrie zusammen, die junge Designer*innen für individuelle Mentoring- und Coaching-Programme auswählen. Botschafter*innen aus den Bereichen Kultur, Praxis, Presse, Präsentation und Perspektiven vergeben zudem auch Awards an herausragende Absolvent*innen.

Zu den Aussteller*innen 2021 der Kunsthochschule Kassel:

Knit Relaxation
Max Eschenbach
September / September - 2020

Kurzbeschreibung:
Die Diplomarbeit „Knit Relaxation“ widmet sich Potenzialen textiler Membranen, wie sie in der Innenarchitektur und in der Architektur Anwendung finden. Dabei liegt der Fokus auf Konstruktionen, bei denen die Membran als Gestrick ausgebildet ist und mit computergesteuerten Strickmaschinen hergestellt wird. Behandelt wird die Frage, wie solche Strukturen unter Verwendung zeitgemäßer, digitaler Entwurfswerkzeuge zunächst skizziert und entworfen werden können. Weiterhin werden Möglichkeiten betrachtet, wie solche textilen Entwürfe in Fertigungsdaten übersetzt werden können.
Als praktisches Ergebnis dieser Auseinandersetzung ist der Prototyp einer Open-Source-Software entstanden: Mit “Cockatoo” können Strickmuster zur Fertigung auf CNC-Strickmaschinen von 3D-Geometrie abgeleitet werden. Die aufwändige Konstruktion der Strickmuster – ansonsten oftmals Masche für Masche manuell ausgeführt – wird dabei in großen Teilen durch geometrische sowie graphentheoretische Algorithmen automatisiert.

Motus
Natascha Burk
März / March - 2021

Kurzbeschreibung:
Der Wasserkocher Motus macht den zentralen Aspekt des Wasserkochers, das Erhitzen von Wasser, durch eine Formanalogie sichtbar. Diese wird über im Deckel befindliche Bimetallfedern realisiert, die sich durch den im Kocher aufsteigenden Wasserdampf ausdehnen und die runde Fläche des Deckels Stück für Stück nach oben drücken. Kühlt das Wasser ab, versinkt die Fläche wieder im Deckel. Dank seiner trichterförmigen Tülle kann Motus direkt unter dem Wasserhahn befüllt werden. Die gesamte Heiz- und Schaltereinheit ist leicht zugänglich und austauschbar. Das ermöglicht eine lange Nutzungsdauer und späteres Recycling.

Natascha Burk wird zudem mit dem Mentoring RSW Design + PR Coaching Jasmin Jouhar gefördert.
RSW bieten einem ausgewählten Graduate die Kombination aus einem 6-monatigem Praktikum und einem intensiven Projekt- oder Start-Up Coaching. Der*die Designer*in kann 3 Tage in der Woche an RSW Projekten mitarbeiten und tiefere Einblicke in den Arbeitsalltag eines Designbüros gewinnen. Die anderen zwei Arbeitstage kann der*die Absolvent*in die Ressourcen (Arbeitsplatz, PC, Werkstatt…) aber auch die Erfahrung und Expertise von RSW nutzen, um an seinen eigenen Projekten oder an seiner Unternehmensgründung zu arbeiten.

Cyanotypie
Simon Scherer
März / March - 2021

Kurzbeschreibung:
In der Arbeit werden mögliche Anwendungen der fotografischen Technik Cyanotypie im Produktdesign erforscht. Durch das Auftreffen von UV-Licht auf mit lichtsensitiven Chemikalien getränkten Textilien, entsteht das Pigment Berliner Blau. Als Grundlage dient eine sorgfältige Erforschung verschiedenster Fasern und Textilien, Chemikalien und Lichtquellen in Bezug auf das erzeugte Bild der Cyanotypie.
Beispielhafte, textile Entwürfe spielen mit den Themen Faltenwurf, Volumen oder Schatten. Sie werden so konstruiert, dass sie nicht nur als Leinwand für die entstehenden Muster dienen, sondern diese durch ihre Form gezielt beeinflussen.
Das Licht verzeichnet auf den textilen Produkten ihren eigenen Körperschatten und somit auch ihre Form während der Belichtung und schafft dabei abstrakte Erinnerungen. Hierbei wird das Licht als „Färbemittel“ verstanden.

Coronabedingt wird die analoge Ausstellung des Jahrgangs 2021 zusammen mit den ausgewählten Aussteller*innen des Jahrgangs 2020 stattfinden. Von der Kunsthochschule Kassel stellen aus:

Ein positiver Fußabdruck
Ruth Firsching
November / November - 2019

Kurzbeschreibung:
Ziel meiner Diplomarbeit ist es, herauszufinden, wie der Produktlebenszyklus nachhaltiger, kreislauffähiger Sneakersohlen aus Naturkautschuk in Sri Lanka gestaltet werden könnte. Um dieser Forschungsfrage nachzugehen, baut sich die Arbeit in drei Teile auf: dem „IST-Zustand“, der „vermittelnden Ebene“ und der „spekulativen Ebene“.

Die Auseinandersetzung mit dem IST-Zustand bildet die Basis der Arbeit und umfasst einen entsprechenden Research, welcher die Komplexität und die Herausforderungen des Produktlebenszyklus analysiert sowie dessen ökologische und soziale Wirkungszusammenhänge untersucht.

Basierend auf dieser Untersuchung werden auf der „spekulativen Ebene“ mögliche Handlungspotentiale für nachhaltige Verbesserungen der Produktentwicklung ermittelt und aufgezeigt. Als Methode dient hierzu die Formulierung einer Utopie, die als Zukunftsentwurf Anhaltspunkte für Strategien und Lösungsansätze für die Gegenwart liefern kann. Indem die Utopie aktuell scheinbar Unmögliches als mögliche Realität darstellt, erweitert sie die Sichtweise auf die Gegenwart und fördert so innovatives Denken über gefestigte Grenzen hinaus. Die Utopie in meiner Arbeit setzt sich aus drei konkreten Szenarien zusammen. Diese Szenarien geben spekulative Antworten auf die Fragen: Wie könnte Kautschuk ökologisch und fair erzeugt werden? Wie könnten Kautschuksohlen kreislauffähig gestaltet werden? Wie könnten Kautschuksohlen in einen Kreislauf zurückgeführt werden?

Um solche fiktionalen Ideen ableiten zu können, bedarf es aber auch realpolitischer Sichtweisen, welche durch die „vermittelnde Ebene“ abgebildet werden. Sie bildet so die Schnittstelle beider Seiten und beleuchtet gegenwärtige Entwicklungen im Hinblick auf die Zukunft. Darüber hinaus erweitert sie den Blick über die in der Literatur gängigen Perspektiven, um individuelle praxisrelevante Perspektiven. Zu diesem Zweck wurde mit verschiedensten Akteur*innen, Expert*innen und Betroffenen gesprochen. Hierbei war besonders wichtig zu erfahren, wie die Interviewpartner*innen die Probleme der Gegenwart einschätzen, welche Schritte Sie innerhalb ihrer Station bereits unternehmen und wie ihr Blick auf die Zukunft ist.

GALOP
Darius Zalzadeh
Juni / June - 2020

Kurzbeschreibung:
Das Erscheinungsbild des Schaukelpferdes “GALOP“ ist geprägt von der schwungvollen Linienführung des Gestelles und dessen außergewöhnlich schlichter und zeitloser Form. Der elegante Schwung des gebogenen Stahlrohrgestells präsentiert in dessen Zentrum, scheinbar schwebend, die ergonomische und dreidimensional geformte Sitzschale aus Formholz.

Weitere Informationen:
germandesigngraduates.com




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