_somebody - eine Ausstellung von und mit widerständigen Körpern im Lesbisch-Schwulen Kulturhaus, Frankfurt.
Ab dem 18. September 2020 zeigt die Ausstellung _somebody Auseinander-setzungen mit queerer und kranker Körperlichkeit von Adina Schinauer, Cat Woywod, Lucine Moschref und Tristan Marie Biallas. Die Ausstellung findet zu gleichen Teilen im Lesbisch-Schwulen Kulturhaus Frankfurt und auf www.awe-somebody.de statt, um auch Besucher_innen einzuladen, die sich gegenwärtig nicht sicher im öffentlichen Raum bewegen können.
_somebody eröffnet am 18. September ab 19:00 Uhr während der Les-Bar mit Performances im Lesbisch-Schwulen Kulturhaus.
Termine
Vernissage im Lesbisch-Schwulen Kulturhaus
18. September 2020
19:00 Uhr Einlass
20:30 Uhr Eröffnung und Performance von Lucine Moschref im OG
21:00 Uhr Performances von Adina Schinauer und Cat Woywod im EG
Offenes Gespräch mit den Künstler_innen auf Zoom
10. Oktober 2020
15:00 Uhr // Zoom-Link auf www.awe-somebody.de
Austausch für queere Personen, die sich als ver_rückt, chronisch krank oder be_hindert bezeichnen oder so markiert werden.
24. Oktober 2020
15:00 Uhr // Zoom-Link auf www.awe-somebody.de
Über die Künstler_innen
Adina Schinauers Panorama-Selfies bilden eine ernsthaft-humoreske Verarbeitung ihrer chronischen Schmerzen und den dadurch bedingten Ausschluss vom sozialen Geschehen. Beim Vorgang des Fotografierens mit dem Smartphone werden Körper und Raum verzerrt, gestaucht oder fragmentiert. Die Abbildungen offenbaren so das veränderte Körper- und Weltempfinden der Künstler_in und gewähren einen intimen Einblick in diesen Zustand von Fragilität und Stärke.
Cat Woywod setzt Sound basierte Projekte um, welche Temporalität und Körper queeren. Das Projekt „Queer Ancestors“ ist das Ergebnis einer Suche nach verlorengegangenen Ahnenstimmen: queere US-amerikanische und deutschsprachige Musiker_innen der 1920er bis 1930er Jahre. Um die Aufnahmequalität der Stimmen zu verbessern, hat Cat Woywod jedes Lied neu gemastert. Mittels Convolution-Reverb sind die Stimmen an Orte zurückversetzt, an denen die Künstler_innen gelebt und gearbeitet haben (Chicago, Wien, New York, Berlin usw.), oder klanglich in Räume gebracht, zu denen die Musiker_innen zu Lebzeiten keinen Zugang hatten (Konzertsäle, Opernhäuser usw.). In Form einer Radiosendung feiert und reflektiert das Projekt die letzten 100 Jahre LGBTQIA+ Geschichte.
Lucine Moschref beschäftigt sich fotografisch und performativ mit Masken, ihrem Brechen und ihren Metaebenen. Wie tragen wir unsere Masken auf? Wann nehmen wir sie wieder runter? Ist die Maske schon so lange drauf, dass sie mit dem Selbst verschmilzt? Und was ist dann das Selbst? Diese Fragen stellt sie sich in ihren Selbstportraits.
Tristan Marie Biallas porträtiert die eigenwillige und liebevolle Auseinandersetzung mit Anstrengungen und Absurditäten, die die Psyche in den Alltag wirft. Dafür sucht nin in Selfies Spuren der Überschiebungen und Lücken zwischen Körper und Psyche. Wo Letztere sich in den Körper oder dessen Wahrnehmung einschreibt, greift din Künstler_in das Detail in seiner Typigkeit heraus und nimmt es zum Anlass einer Zeichnung oder eines Objekts. Dabei rücken sonst unsichtbare Merkmale in den Fokus und erfahren Sichtbarkeit und Anerkennung.
Lesbisch-Schwules Kulturhaus
Klingerstraße 6, 60313 Frankfurt am Main
Für den Zugang zum Erdgeschoss ist eine Rampe vorhanden. Im LSKH gibt es eine rollstuhlgerechte Toilette. Teile der Ausstellung befinden sich im Obergeschoss. Dieses ist nur über eine Treppe zu erreichen. Die Performances finden in deutscher oder englischer Lautsprache statt. Eine Übersetzung wird nicht angeboten. Für soundbasierte Arbeiten werden Transkripte auf dieser Seite stehen. Textbasierte Arbeiten werden auf dieser Seite anhörbar sein.
Das Lesbisch-Schwule Kulturhaus wird gefördert vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten.
Die Ausstellung wird gefördert von der Antidiskriminierungsstelle des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.