Inszeniert werden Comics, die im Rahmen der Seminare Post Drama und Short Story entstanden sind.
In Post Drama ging es um Comicerzählungen der Gegenwart, die stilistisch und narrativ vom Primat des realistischen Erzählens abweichen. In den 1990er Jahren entstanden, signalisiert der Begriff des Postdramatischen im Kontext des Theaters eine Abkehr vom Schauspiel, in dem die Illusion von Realität auf der Bühne erzeugt wird. Eine ähnliche Tendenz lässt sich auch am Rande des Autor*innencomics beobachten: Der Dialog wird – so er denn stattfindet – als geschriebene, gebaute Sprache inszeniert, nicht als Abbild einer vermeintlich realistischen Alltäglichkeit. Räume funktionieren nicht als getreues 2-D-Abbild des Dreidimensionalen, sondern als Sinnbilder einer erlebten Wirklichkeit, die mal mehr, mal weniger konkret ausformuliert wird. Die Mittel des Comics (Panels, Sprechblasen, Soundwörter, Farbe, Drucktechnik) rücken vom Rand ins Zentrum: Die Gemachtheit der Erzählung wird sichtbar oder wird selbst zu ihrem Gegenstand.
Über das Semester und mit unseren Gästen, Comic-Künstler Tommi Parrish, Theaterautor Mazlum Nergiz und Szenograf*in Diane Hillebrand haben wir Konzepte und Arbeitsweisen aus dem Theater für unser eigenes Schreiben nutzbar gemacht. Entstanden sind eine Reihe von experimentellen Arbeiten, die nicht als Print-Produkt, sondern als Lesung konzipiert sind. Darunter gemischt sind Ergebnisse des Seminars Short Story, in dem es um klassisch gebaute Geschichten ging.
Termin & Ort
04.02.2025, 18 Uhr
Raum 0107, Nordbau (Kunsthochschule Kassel)