Ein gemaltes Bild „(...) ist ein Dispositiv, das heißt, eine Maschine zur Erzeugung von Problemen“, (so Pierre Bourdieu in seinen Vorlesungen zu Edouard Manet), – also wenn man so will, ein Reflexions-Apparat.
In der Klasse Schmidt wird es um eine künstlerische, konkretisiert um eine malerische resp. bildnerische Praxis gehen, die auszuloten versucht, was die malerische resp. bildnerische Praxis generell für die Annäherung an die Analyse der Realität, der Verzahnung von Realitäten und ihren sozialen Kontexten zu leisten vermag. Was könnte hier die Malerei gegenüber anderen abbildenden Medien besonders qualifizieren, oder auch nicht? Zugleich soll ein gemeinschaftlich zu entwickelndes, diskursives Nachdenken über das Medium Malerei, über seine historischen, medialen, digitalen, bildpolitischen und gegenwartsbezogenen Implikationen angeregt und die Fülle an Möglichkeiten einer „Verbildlichung“ von Inhalten herausgearbeitet werden. Die praktische Arbeit steht im Fokus der Klasse / Malerei.
Künstlerische Produktionen, die sich heute offenen gesellschaftlich relevanten Fragen stellen, müssen nicht mehr einsame Hervorbringungen betriebsblinder Atelierbewohner sein. Jeder „Fall“, jede Fallstudie zu einem thematischen Zusammenhang, verlangt zudem nach einer individuellen Methodologie. Es gibt keinen Schematismus, der sich beliebig von Fall zu Fall übertragen ließe. Neben der individuellen umschließt diese Reflexion eine kooperative und interdisziplinäre Praxis.
Neben der künstlerischen Praxis wird im Rahmen der Klasse durch regelmäßige Vorträge oder Kolloquien theoretische Fragestellungen platziert und diskutiert. Grundlage ist hier ein Begriff der Kollegialität, der – so die Hoffnung – einen Pool gemeinsamer (oder abgrenzender) Fragestellungen, ein gemeinsames Gedächtnis im Kontext der Kunst, der Bildpolitiken und des Phänomens der Malerei kreiert.
Professur für Malerei
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Künstlerischer Mitarbeiter | Klasse Schmidt
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