Im Studienschwerpunkt Grafikdesign begreifen und praktizieren wir Gestaltung als eigenständige kulturelle Praxis, im Wissen darum, dass sich das Feld der Gestaltung in den letzten Jahrzehnten in zunehmend vielfältige Rollenbilder und Aufgabenbereiche aufgefächert hat. Als Organisator:in ihrer Selbst, ihrer Inhalte und Interessen, agiert die Gestalter*in weiterhin in angewandten Kontexten und Auftragsarbeit, aber auch zunehmend in eigeninitiierten Projekten, als Künstler*in, Autor*in oder Produzent*in, im Herausgeben und Kuratieren, dem Betreiben von Verlagen oder Ausstellungsräumen. Mit diesem Verständnis verknüpfen wir im Studienschwerpunkt Grafikdesign Forschung und Praxis als interdisziplinäres, lebendiges und ineinander verschränktes System, ohne dabei fachliche und handwerkliche Grundlagen zu vernachlässigen.
In der Annäherung an Projekte lassen wir uns daher, je nach Anlass und Gusto, von konzeptueller, ästhetischer, popkultureller und/oder politischer Neugierde und Notwendigkeit lenken. Die passende Form der Kommunikation entwickelt sich in der Regel aus der Idee und bezieht technologische und mediale Entwicklungen stets kritisch mit ein. In selbständiger Projektarbeit, über Kooperationsprojekte und Seminare, üben und entwickeln Studierende visuelle Kraft, konzeptionelle Dichte und eine inhaltliche Präzision – über lustvoll undisziplinierte Forschungsinstrumente und projektspezifische Arbeitsmethoden, bis zur fluiden Aneignungen von Theorien, Medien und Formaten. Zwischen Dienstleistung und Autor*innenschaft; von Buch, Poster, Web und digitalen Formaten bis hin zu Video-Essays, räumlichen Inszenierungen, Objekten, Performances oder Textproduktion – die Grenzen zwischen „autonom“ und „angewandt“ sind schon eine Weile am Bröckeln und wir wühlen gerne im Schutt.
Dieses Verständnis von Grafikdesign spiegelt sich in den Arbeitsweisen der Lehrenden, der eingeladenen Gäste und im allgemeinen Angebot im Studienschwerpunkt, der als offene Klasse organisiert ist.
Das Studium ist selbstbestimmt – Studierende entwickeln ihre Ideen und Projekte in der Regel eigenständig, unterstützt durch ein abwechslungsreiches Angebot, von Klassentreffen mit Präsentationen, Inputs und Diskussionen, Vorträgen eingeladener Gäste, bis hin zu Einzel- und Projektbesprechungen. Ergänzend dazu werden jedes Semester inhaltliche Seminare und Workshops mit Gästen und Expert*innen angeboten. Darüber hinaus organisiert die Klasse regelmäßig verschiedene Anlässe, zu denen Studierende ihre Arbeiten ausstellen, präsentieren und zur Diskussion stellen können.
Professur für Grafikdesign
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Künstlerische Mitarbeiterin | Grafikdesign
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