Vortrag von Prof. Dr. Ansgar Schnurr.
Ansgar Schnurr steht innerhalb der Kunstpädagogik maßgeblich für den Ansatz der Transkulturalität. Er versucht mithilfe dieses Konzepts die Konsequenzen, die sich für den Kunstunterricht in einer durch Migration, Globalisierung und Digitalisierung geprägten Gesellschaft ergeben, fruchtbar zu machen. Eine wesentliche Maxime ist dabei die Fokussierung auf das Gemeinsame im Differenten. Die Ambivalenz, die hier aufscheint, ist zentral für eine transkulturelle Kunstpädagogik und sollte reflektiert und ausgehalten werden. Darüber hinaus stellt sich in diesem Rahmen die Frage, auf welches kulturelle Erbe man sich vor dem Hintergrund von immer diverseren kulturellen Identitäten in der Kunstvermittlung beziehen kann? Denn die Selbstverständlichkeit dessen, was zum kulturellen Kanon gehört, ist schon lange nicht mehr gegeben und birgt viele Potentiale, stellt die Kunstvermittlung aber auch vor Herausforderungen.
Ansgar Schnurr ist seit 2014 Professor für Kunstpädagogik an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zuvor erfolgte eine Professurvertretung für Kunstdidaktik an der Alanushochschule Alfter nach einer Tätigkeit als Akademischer Rat an der TU Dortmund und der Kunstlehrertätigkeit an einer Gesamtschule, sowie Lehraufträgen für Bildhauerei an der Universität Paderborn. Er promovierte 2007 an der TU Dortmund. Dem Lehramtsstudium für Kunst und kath. Theologie an der Universität Paderborn und späterem Referendariat, folgte ein Studium der Freien Kunst an der Kunstakademie Münster, abgeschlossen als Meisterschüler von Timm Ulrichs. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen im Bereich der Transkulturalität und Diversität, sowie der Kunst im öffentlichen Raum.