Workshop vom 2. bis 3. Juli 2025 in Kassel.
Die CELA-Konferenz 2025 konzentriert sich auf das Konzept des Ozeanischen als „Denken mit Wasser“, um Gegenströmungen in hegemonialen Systemen und Ideologien zu erkunden. Der Workshop beschäftigt sich mit Verflüssigung und Fluidität als Metaphern und Allegorien, um versteinerte wirtschaftliche und politische Modelle wie Kolonialismus und Extraktivismus sowie entsprechende Gegenströmungen, die ästhetische Formen der Sorge annehmen, zu erkunden. Der Diskurs der Globalisierung implementiert eine „hydraulische Ordnung“, in welcher Ströme als universelle Entwicklung gerahmt werden, während die Gegenströmungen und Reibungen dieser „liquid modernity“ (Bauman 2000) ebenso wie die Umweltzerstörung, die damit einhergeht, ignoriert werden.
Die Konferenz möchte kritische epistemologische und ästhetische Perspektiven des fürsorglichen Handelns, die von den Künsten, der Literatur als sozialer Praxis und anderen kulturellen Praktiken fabuliert und formuliert wurden, produktiv gegenüberstellen. Indem Vorstellungen von versteinerten ästhetischen Formen infrage gestellt werden, sollen aquatische Beziehungen offengelegt und neue gemeinsame Räume geschaffen werden. Mit der Absicht, nachhaltige Beziehungen zu schaffen und in aquatische Ökologien einzutauchen, möchte die Veranstaltung Praktiken des „thinking with care“ (Puig de la Bellacasa, 2012) anstoßen, identifizieren und imaginieren. Ein „Denken mit Wasser“ erlaubt uns, die konfliktreichen Territorien des Extraktivismus und des hegemonialen Denkens der entwicklungsorientierten Strömungen sowie deren wirtschaftliche Implikationen zu veranschaulichen. Gleichzeitig schlagen wir vor, über neue flüssige Dynamiken jenseits einer ausgebeuteten Welt nachzudenken.
Der Workshop soll so eine Diskussion aus den ökologischen Geistes- und Kulturwissenschaften heraus initiieren und eine kritische Reflexion anstoßen, um kollaborative Beziehungen zum Ozeanischen zu erproben – jenseits der Instrumentalisierung des Wassers. Dabei werden auch nicht-menschliche Wesen (more-than-human) einbezogen. Das Ozeanische wird nicht nur als abstraktes Konzept und Metapher betrachtet, sondern kann als Praxis verstanden werden, indem anerkannt wird, dass „waters are carefully placed or embodied in specific materialities and spacetimes“ (Chen, 2013). Mit der Perspektive des Ozeanischen möchte die Konferenz die Suche nach einer gemeinsamen Sprache beginnen, um aquatische Ökologien als relevante öko-soziale Räume anzuerkennen, die eine Transformation jenseits eines extraktivistischen Modells ermöglichen.
Informationen zum Programm und zu den Veranstaltungsorten hier.