Michel Gockel /// Franziska Weygandt /// Melanie Vogel

16.04.2021 – 16.05.2021

Michel Gockel /// Franziska Weygandt /// Melanie Vogel

Die Ausstellung „reconnecting“ wird erstmal als Schaufensterausstellung aufgebaut. Sobald es die pandemische Lage zu lassen sollte, wird die Ausstellung unter den aktuellen Hygienebedingungen geöffnet und dieses in den sozialen Medien ankündigt.

2011 stellte Melanie Vogel mit ihrer fotographischen Arbeit Jitter wichtige Fragen nach Digitalisierung, Entmaterialisierung und der Illusion von Stofflichkeit. Video-Chats lassen uns glauben, in direktem Kontakt zu stehen. Durch Glitches, schlechte Internetverbindungen oder Darstellungsproblemen entstehen hier Bruchstellen. Zehn Jahre nach Entstehen der Arbeit leben wir in einer Pandemie; der Videochat ist präsenter und wichtiger denn je. Wie verändert sich Jitter im Kontext einer Zeit in der wir von, mit und durch digitale Illusionen leben müssen?

Doch nicht nur im digitalen gewinnen Qualitäten der Materialität neue Bedeutung. Auch Michel Gockels Telephone Sausages sind eine prä-pandemische Arbeit (2019), die sich mit Kommunikation beschäftigt. Bunte Farben, Haptik und Humor lassen Betrachter:innen Kontakt zu ihrem inneren Kind aufnehmen. Jetzt konfrontieren die Telephone Sausages uns auch mit der Absurdität unserer entmaterialisierten Interaktionen.

Um der Entkörperung entgegenzuwirken, vernäht Franziska Weygandt Reste von Malgründen zu Haut-ähnlichen Flächen, die sie auf Keilrahmen aufspannt. Dabei fragt die Arbeit Doppelporträt (2021) nicht nur nach Malerei und Material. Die Kommunikation mit dem Gegenüber innerhalb und außerhalb der Körper ist auch hier ein relevanter Aspekt. Wie sich die Körper zusammensetzen und wachsen bleibt abhängig von den Rahmenbedingungen.

Wir überlassen unsere Arbeiten dem Kontext. Wie sie post-pandemisch kommunizieren werden ist abzuwarten.

Ort
Warte für Kunst e.V.
Tischbeinstrasse 2
34121 Kassel
www.warte-kunst.de




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