Buchcover: documenta. Politik und Kunst

03.05.2022 18:00 UHR

Julia Voss und Heinz Bude im Gespräch

In der Reihe Vergiftete Verhältnisse – Gespräche zur Gegenwartskunst diskutiert Heinz Bude an der Forschungsstation am Lutherplatz mit Julia Voss über ihre Erfahrungen mit der Ausstellung documenta. Politik und Kunst im Deutschen Historischen Museum.

Die Ausstellung documenta. Politik und Kunst, die im Deutschen Historischen Museum von Juni 2021 bis Januar 2022 lief, nahm die documenta als zeitgeschichtliches Phänomen in den Blick und erfasste ihre Bedeutung in den Prozessen der Verwestlichung der Bundesrepublik. Enorme Aufmerksamkeit erzielte die Ausstellung über die Präsentation neuer Erkenntnisse zu einer der Gründungsfiguren der documenta, Werner Haftmann. Dessen bekannt gewordene Verstrickungen in den Nationalsozialismus warfen ein neues Licht auf die documenta. Die NS-Kontinuitäten im Nachkriegsdeutschland kamen damit nun auch im Feld der Modernen Kunst in den Blick. Julia Voss hat die Ausstellung im DHM maßgeblich kuratiert und sich intensiv mit den Gründungsjahren der documenta sowie der Rolle Werner Haftmanns befasst. Das Modell Werner Haftmann steht für Julia Voss auch dafür, wie die documenta zur erinnerungspolitischen Bühne wurde. Heinz Bude spricht mit Julia Voss über ihre Erkenntnisse und die Erfahrungen, die sie mit der Ausstellung als einem öffentlichen Ereignis gemacht hat.

Julia Voss ist Honorarprofessorin am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft der Leuphana Universität Lüneburg. Von 2007 bis 2017 leitete sie das Kunstressort der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, von 2014 bis 2017 wurde sie zusätzlich stellvertretende Leiterin des Feuilletons. Sie unterrichtete Kunstkritik an der Städelschule in Frankfurt am Main und an der Philipps-Universität in Marburg. Ihre Arbeiten wurden mit renommierten Preisen ausgezeichnet, darunter die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft und der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sie kuratierte im Jahr 2013 am Jüdischen Museum in Frankfurt die Ausstellung „1938. Kunst, Künstler, Politik“. Sie ist u. a. Mitglied der Jury „Geisteswissenschaften International“, der „Sachbuch-Bestenliste“ von Deutschlandfunk Kultur, ZDF und Die Zeit, und des Arnold-Bode-Preises. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Abstraktion, die Verbindungen von Evolutionstheorie und Kultur, Restitution und Provenienz, Theorie und Geschichte des Kunstmarkts und der Kunstkritik. Bis zum Januar 2020 schrieb die Kunstkolumne „Fragen Sie Julia Voss“ in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Ende Februar 2020 erschien ihr Buch „Die Menschheit in Erstaunen versetzen: Hilma af Klint – Leben und Werk. Biographie“ im S. Fischer Verlag, das für den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse nominiert wurde.

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www.traces-ausstellungsstudien.de




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