Annika Frye erhält Professur an der Muthesius Kunsthochschule Kiel
Annika Frye, ehem. Studentin der Kunsthochschule Kassel wird zum 01.04.2017 zur Professorin für Designwissenschaften und -forschung an der Muthesius Kunsthochschule Kiel berufen.
Frye (*1985) studierte von 2004 bis 2011 an der Kunsthochschule Kassel Industriedesign. Sie schrieb ihr Diplom bei Prof. Oliver Vogt, Sandra Groll und Prof. Dr. em. Uta Brandes zum Thema "Improvisation in der Gestaltung". Fryes Interesse gilt dem Designprozess und den besonderen Implikationen der seriellen Produktion und ihren ästhetischen Qualitäten. Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Fryes Lehrkonzept für die Muthesius Kunsthochschule Kiel sieht eine Verbindung von designwissenschaftlichen Inhalten und angewandter Designforschung vor.
Das Thema der Improvisation bildete den Ausgangspunkt einer umfassenden designwissenschaftlichen und gestalterischen Auseinandersetzung Fryes im Rahmen ihrer Promotion an der Hochschule für Gestaltung Offenbach von 2011–2015. In ihrer Dissertation zeigt Frye, wie folgenreich ein am Designprozess und seinen Improvisationen orientiertes Designkonzept für methodische und begriffliche Debatten in den Designwissenschaften ist. Die Dissertation wurde von dem Designtheoretiker Prof. Dr. Bernhard E. Bürdek, der Philosophin Prof. Dr. Juliane Rebentisch sowie von dem Designer Peter Eckart betreut. Die Arbeit – Design und Improvisation. Produkte, Prozesse und Methoden – erscheint im Juni 2017 bei transcript.
Neben der designwissenschaftlichen Auseinandersetzung arbeitete Annika Frye an Workshopsituationen und Versuchsaufbauten zum Thema Improvisation. Die »Improvisationsmaschine«, eine Rotationsgussapparatur, die Einzelstücke herstellen kann, findet sich in der Sammlung des MAK Wien. Dieses Projekt und noch weitere, im Bereich des experimentellen Industriedesigns angesiedelte Projekte wurden unter anderem bei der Design Biennale Istanbul, im New Museum New York, beim Designmai in Berlin sowie im Nieuwe Instiuut Rotterdam und von Depot Basel gezeigt.
Von 2011 bis 2014 war Annika Frye wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HfG Offenbach. Ihre Projekte aus dem Projekten im Bereich des experimentellen Industriedesigns wurden unter anderem in Ausstellungen im MAK Wien, bei der Design Biennale Istanbul, im New Museum New York, beim Designmai in Berlin sowie im Nieuwe Instiuut Rotterdam und von Depot Basel gezeigt. Nach Abschluss ihrer Dissertation zu Designmethoden (2015) arbeitete Annika Frye als Inhouse-Designerin bei dem Berliner 3D-Drucker Startup BigRep. Im Anschluss arbeitete Annika Frye als Lehrbeauftragte für Designtheorie und Designgeschichte, sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der technischen Hochschule Aalen, wo sie Designgrundlagen unterrichtet und ein Industriedesignprogramm mit aufbaute. Praktika in Designbüros bereits während ihres Studiums führten Frye unter anderem zu Richard Hutten nach Rotterdam und zu Kiki van Eijk nach Eindhoven.
Zur Zeit forscht Frye zu der Frage, wie sich eine digitale Materialität auf Industriedesignprozesse auswirkt. Durch regelmäßige Vortragstätigkeiten und Workshops sowie Publikationstätigkeiten engagiert sich Annika Frye im Designdiskurs und publiziert u.a. in der Zeitschrift form.
Die Kunsthochschule Kassel und vor allem der Studiengang Produktdesign gratulieren Annika Frye zu ihrer Berufung in Kiel für die Professur Designwissenschaft und -forschung.
Links:
www.annikafrye.de
hfg-offenbach.de
muthesius-kunsthochschule.de
www.transcript-verlag.de