Doreet LeVitte-Harten neue Rosenzweig-Professorin
Die Franz-Rosenzweig-Gastprofessur der Universität Kassel geht in diesem Sommersemester an die Kunst- und Kulturhistorikerin und Kuratorin Doreet LeVitte-Harten. Die gebürtige Israelin hält am 6. Mai eine öffentliche Vorlesung zum Verhältnis von Zionismus und Science Fiction.
Doreet LeVitte-Harten studierte Kunstgeschichte und vergleichende Religionswissenschaft in Jerusalem und arbeitete danach als Journalistin und Kunstkritikerin für die israelische Zeitung Ha’aretz sowie als Dozentin an der Bezalel Art Academy, Jerusalem, und am Visual Center, Beer Sheva. Seit 1980 kuratiert sie Ausstellungen in Deutschland und Israel, zuletzt „About Stupidity, The Phenomena of Stupidity as Observed by Artists“,Petach Tikva Museum of Art, Israel (2013) und „Conflicts, the Problems of Other People”, Herzliya Museum of Contemporary Art, Israel (2014).
„Mit Frau LeVitte-Harten haben wir für die Rosenzweig-Professur in diesem Jahr eine profilierte Kennerin des deutschen und israelischen Kunstbetriebs gewonnen, die mit ihren Projekten regelmäßig für kontroverse Diskussion und höchst produktiven Austausch zwischen den Beteiligten aus beiden Ländern sorgt“, sagte Prof. Dr. Martina Sitt, Mitglied der Findungskommission und Leiterin des Fachgebiets Allgemeine Kunstgeschichte an der Universität Kassel/Kunsthochschule Kassel. Ihre Projekte bemühten sich, als Voraussetzung für einen fruchtbaren Austausch eine Art „Realitätsschub“ in Deutschland zu erzielen, um klaren Blicks die Realitäten im Nahen Osten wahrzunehmen.
Die öffentliche Antrittsvorlesung mit dem Titel „Zionismus und Science Fiction“ findet statt am 6. Mai, von 18 bis 19 Uhr, im Gießhaus der Universität, Mönchebergstraße 5. Zionismus und Science Fiction, so LeVitte-Hartens These, die sie dort vertreten wird, haben viel gemeinsam: Beide haben ihre Wurzeln in der Ideologie des Kolonialismus, beide thematisieren „Grenzen“ als zentrale Schauplätze des Engagements und bemühen das Ethos des Pioniers als Legitimation ihrer jeweiligen Projekte. Die Vorlesung wird auf Deutsch gehalten.
Neben dieser öffentlichen Veranstaltung hält Doreet LeVitte zwei Seminare. So fragt sie nach dem „blinden Fleck in der Kunst? Zu der Unmöglichkeit der Kunst den Horror darzustellen“ und diskutiert „Die Rolle der Kunst im Prozess der Nationenbildung. Der Fall Israel“.