Die Ausstellung wird erstmal als Schaufensterausstellung aufgebaut. Sobald es die pandemische Lage zulässt, wird die Ausstellung unter den aktuellen Hygienebedingungen geöffnet.
Das Universum von Tina Kohlmann mit seinen zahlreichen Artefakten und Materialien befördern den Betrachtenden in eine absonderliche, ganz eigene Welt. Ihre Objekte greifen eine kulturgeschichtliche Symbolik auf und übersetzen sie in eine zeitgenössische Position, die nicht davor scheut Tradition und Gegenwart, Hoch- und Popkultur miteinander zu verflechten. Denn erst dieser vermeintliche Widerspruch haucht den skulpturalen Arbeiten eine Transzendenz ein, die vom Kontrast der unterschiedlichen Materialien noch unterstrichen wird.
Dabei spielt vor allem die Gradwanderung zwischen Natur und Kunsthandwerk eine entscheidende Rolle. Die Eigenschaften und Traditionen, sowie das Experimentieren mit den unterschiedlichen Beschaffenheiten des Materials während des künstlerischen Prozesses sind für Kohlmann genauso entscheidend wie die fertige Arbeit. Trotz der spielerischen und humorvollen Abstraktion bleiben die kulturgeschichtlichen Assoziationen der Objekte ein zentraler Teil ihrer Praxis und erinnern dabei an das skurrile Nebeneinander in den Wunderkammern des 16. Jahrhunderts. In diesen Kuriositätenkabinetten, die sich im Laufe der Jahrhunderte zu den für uns üblichen Museen und Sammlungen entwickeln sollten, findet keine Trennung zwischen Naturalien und Kunst oder Handwerk statt. Ein Aspekt, der sich auch in Tina Kohlmanns Arbeiten wiederfindet.
Gleichermaßen ist die eigene Neugierde, das Erkunden des Unbekannten und das gesammelte Wissen aus Residencies und Reisen ausschlaggebend für die Arbeitsweise der Frankfurter Künstlerin. Begrifflichkeiten und Gegenstände wachsen zusammen, werden neu geordnet, belegt und belebt und verleihen ihren Arbeiten, neben dem unergründlichen und rätselhaften, immer auch einen sehr persönlichen Touch.
Termin
26.02. bis 26.03.2021
Warte für Kunst e.V.
Tischbeinstrasse 2
34121 Kassel
www.warte-kunst.de