Thema meines Abschlussprojekts ist der chinesische Parktanz. Die ursprüngliche Motivation für mein Abschlussprojekt war der Wunsch, meine Mutter und ihr Leben besser zu verstehen. Meine Mutter gehört zu den Millionen von Menschen, die sich in China abends zum kollektiven Tanzen auf öffentlichen Plätzen treffen. Die Teilnehmerinnen sind zumeist Frauen mittleren und höheren Alters. Die meisten dieser Frauen sind verheiratete Hausfrauen. Obwohl sie eine wichtige Rolle in ihren Familien spielen, werden sie in der öffentlichen Wahrnehmung seit Langem vernachlässigt. Das Tanzen ist die Nahrung ihres Geistes.
Als Teil einer jüngeren Generation habe ich diesem Phänomen
in der Vergangenheit nie besondere Beachtung geschenkt, obwohl der Parktanz in China sehr beliebt ist. Mittlerweile stehen die Tanzenden teilweise in der öffentlichen Kritik, weil sie als zu raumeinnehmend und laut wahrgenommen werden. Teilnehmerinnen am Parktanz werden typischerweise als lebhafte und laute Menschen beschrieben. Doch tatsächlich verwandeln sie sich, sobald sie nach Hause zurückkehren, zu stillen Hausfrauen...
Durch dieses Projekt bin ich den verschiedenen Formen des Parktanzes, den Tanzgruppen und den Gründen für die Beliebtheit des Parktanzes nachgegangen. Ich hoffe, durch meine Arbeit einen Beitrag dazu leisten zu können, dass das soziale Phänomen des kollektiven Tanzes in China und seine Popularität besser verstanden werden. Ich möchte mir im Rahmen meines Abschlussprojektes die Zeit nehmen, meine Mutter und ihre Leidenschaft für das Tanzen wirklich kennenzulernen und zu unterstützen.
Öffnungszeiten:
15. – 18. 07. 2021
12 – 17 Uhr
Ort
Stellwerk
Kulturbahnhof Kassel
Rainer‐Dierichs-Platz 1