Die Installation „Second Skin“ widmet sich dem Ambivalenzkonflikt, der viele mit Angst vor Intimität heimsucht. Man verspürt das starke Bedürfnis nach Intimität, gleichzeitig aber verfällt man in eine fast panische Angst, wenn einem jemand körperlich oder seelisch zu nah kommt. Das isoliert, unter dieser Isolation leidet man sehr.
Der Vorhang aus Latex bildet das neue Organ, meine zweite Haut, mein Schutzschild, mein Gefängnis. Einerseits formt die zweite Haut eine Art physische Komfortzone, andererseits ist sie aus der Angst, verletzt zu werden, erwachsen und erlaubt nicht, dass mir irgendjemand nah kommt. Mein Wunsch nach wahrer Intimität besteht trotzdem. Ich bin nackt, offenbart, entblößt, aber du siehst nur meine Umrisse. Egal, wie fein diese zweite Haut ist, sie gehört zu mir und wird von mir erhalten und gepflegt, reißt sie, flicke ich sie. Hinter ihr fühle ich mich sicher, weil ich ungesehen bleibe. Du dringst nicht zu mir durch, zu meiner richtigen Haut. Du kannst sie nicht anfassen. Berühr mich, fass mich an, ich spüre es nicht. Du dringst von keiner Seite hindurch. Du kommst nicht rein, ich komme nicht raus.
Die Künstlerin Luzie Deter hat dieses Jahr angefangen, in der Basisklasse Visuelle Kommunikation zu studieren, und feiert mit dieser Ausstellung ihr Debut. Die Installation, bestehend aus einer Skulptur und zwei Screenings von Videos mit Sound, wird im Basisklassenraum Visuelle Kommunikation zu sehen sein.
Termin
Vernissage am Dienstag, 13.12.2022, von 18 Uhr bis 22 Uhr
geöffnet am Mittwoch, 14.12.2022, von 12 Uhr bis 18 Uhr