Mit TIERINDIR das Tier in Dir rauslassen

Das Online-Magazin TIERINDIR befasst sich mit allen Themen rund ums Erwachsenwerden. Es wurde im Oktober 2017 von den Studentinnen Nora Wunderwald (Kommunikationswissenschaft, Universität Erfurt), Imina Geilmann (Redaktionelles Gestalten, Kunsthochschule Kassel) und Luka Naujoks (Freie Kunst, HGB Leipzig) ins Leben gerufen. TIERINDIR schafft ein Forum des Austauschs und bringt junge Erwachsene zwischen 14 und 20 Jahren miteinander ins Gespräch. Es geht um Selbstfindung und Selbstverwirklichung, das Aufdecken von Tabuthemen und das Erwachsenwerden an sich.

TIERINDIR ist dabei kein klischeehaftes „Mädchenmagazin“, auch wenn ähnliche Themen, zum Beispiel Schönheit, Beziehungen und Lebensplanung, im Fokus stehen. Die Gründerinnen hätten sich in ihrer Teenager-Zeit nämlich selbst Alternativen zu herkömmlichen Jugendmagazinen gewünscht. „Wir möchten den Jugendlichen nicht als Vorbild dienen. Uns ist es wichtig, im digitalisierten Zeitalter zukunftsorientierten Content zu nutzen, um auf diese Weise jungen Menschen eine Förderung und Wertschätzung zu bieten, wie wir sie uns in dem Alter selbst gewünscht hätten. Unser Magazin soll eine Plattform sein, auf der man Gleichgesinnte findet und sich austauschen kann“, so die Gründerinnen.

Fotos, Videos und Links zu Ideen und Inhalten machen das Erscheinungsbild komplett. Zudem ist das Magazin interaktiv gestaltet: Gastautor*innen können mitschreiben und ihre Gedanken einbringen. Dadurch wird nicht nur ein Autor*innen-Netzwerk gefördert, sondern es werden auch die Leser*innen in den Entstehungsprozess aktiv miteinbezogen. Sie können Themen vorschlagen und so Inhalte mitgestalten. „Auf diese Weise kann jede Person ihr inneres Tier rauslassen. Und außerdem freuen wir uns sehr über die vielen Gastbeiträge. Unser Angebot wird genutzt und es findet ein wirklicher Austausch statt“, betont TIERINDIR. 

2018 hat TIERINDIR mit diesem Konzept den 1. Platz beim Deutschen Multimediapreis mb21 gewonnen. 2019 waren die Medienmacherinnen beim Crowdfunding-Contest „sozial ist sexy“ erfolgreich. Der Contest fördert soziale Projekte aus der Region Kassel mit Preisgeldern. „Dank unserer Crowdfunding-Kampagne geht endlich ein Wunsch von uns in Erfüllung. Wir werden TIERINDIR demnächst auch als Printmagazin herausgeben“, freuen sich die Bloggerinnen.

Kennengelernt haben sich die Studentinnen im August 2017 über das Internet; die Idee zu einem Blog habe sie hier zusammengebracht. Zu einem ersten persönlichen Treffen kam es dann zwei Monate später. Dazu die Redakteurinnen: „Das Treffen haben wir intensiv genutzt, um Fotos zu machen und um den ersten Blogpost zu gestalten, der dann eine Woche später online ging.“ Durch die räumliche Distanz können sich die Studentinnen nicht regelmäßig treffen. Aber einmal im Monat findet ein Skype-Meeting statt, um wichtige Dinge wie Termine, Themenfindung, Bildauswahl und Gastbeiträge zu besprechen. Die intensive Zusammenarbeit verbindet. Wunderwald, Geilmann und Naujoks sind mittlerweile befreundet und verbringen auch ihre Freizeit gerne miteinander.

Den Studentinnen gelingt es dabei sehr gut, Arbeit und Studium unter einen Hut zu bringen. Dazu Geilmann, die an der Kunsthochschule Kassel studiert: „Die Klasse Redaktionelles Gestalten erlaubt es mir, das Magazin gut in mein Studium zu integrieren. Für das Printheft bekomme ich jetzt auch Unterstützung durch meine Professorin Gabriele Franziska Götz und ihre künstlerische Mitarbeiterin Milena Albiez. Für mich existieren beide Bereiche, Arbeit und Studium, gut nebeneinander. Ich habe zwar sehr viel zu tun, aber es ist genau die Arbeit, die ich gerne machen will.“

Auch in Zukunft wollen die TIERINDIR-Gründerinnen jungen Menschen und deren Geschichten eine Stimme geben, interessante Personen interviewen und mehr Workshops anbieten. „Mit unserer Arbeit möchten wir natürlich auch ein bisschen Geld verdienen, das Team intern vergrößern und Strukturen etablieren“, betonen die Studentinnen. Aber als Nächstes ist jetzt erst einmal die Veröffentlichung des Printheftes an der Reihe. TIERINDIR wird es bald zum Rausreißen, an die Wände hängen und zum Reinschreiben geben. Die Gründerinnen geben den Jugendlichen damit ein wenig Haptik im Zeitalter der Bildschirme zurück.

(Text: Cigdem Özdemir)

Link:
www.tierindir.de