Gemeinsam veranstaltet von documenta Institut und Goethe-Institut.
Konferenz: 23. - 24. Mai 2025, Fridericianum, Kassel, Deutschland
Workshop für Nachwuchswissenschaftler*innen: 25. Mai 2025, Universität Kassel, Kassel, Deutschland
Das Symposium, Navigating Multiplicity: Artistic exchanges in East, Southeast, and South Asia 1950s-1980s untersucht den künstlerischen und kulturellen Austausch, der Narrative und Subjektivitäten in Ost-, Südost- und Südasien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt hat.
Die Konferenz von Bandung im Jahr 1955 dient oft als Referenzpunkt für die Solidarität zwischen den Ländern der „Dritten Welt“ in Asien und Afrika. Vor dem Hintergrund der Entkolonialisierung, der Neuordnung des Kalten Krieges und der transnationalen Solidaritätsbewegungen wurde die Kunst unweigerlich gefärbt und vereinnahmt, aber die Künstler waren auch bestrebt, ihre Handlungsfähigkeit zu erhalten und auszuüben. Die Forscher*innen dieses Symposiums zeichnen die grenzüberschreitenden Wege einzelner Künstler*innen, institutioneller Praktiken und politischer Entscheidungsträger*innen nach und untersuchen, inwieweit künstlerische Bestrebungen in diesen Staaten mit den national- oder blockzentrierten politischen, ideologischen und kulturellen Rahmenbedingungen der Zeit übereinstimmten oder davon abwichen. Durch die Verknüpfung der Berichte von Künstler*innen und Kunstwerken, die gleichzeitig persönlich sind und einem öffentlichen Zweck dienen, hofft das Projekt, differenzierte Schichten von Dialogen zwischen dem Selbst und dem Anderen freizulegen, ohne dabei die sich verändernden politischen Grundlagen, politisch-ökonomischen Realitäten und Institutionen aus den Augen zu verlieren.
Die Forschung findet in einer Zeit der Polykrise und mit einem geschärften Bewusstsein für deren Folgen für die zeitgenössische Kunstpolitik statt. Durch die Aufarbeitung und Neubewertung bisher nicht erzählter Geschichten soll nicht nur der wissenschaftlichen und künstlerischen Gemeinschaft, sondern auch den Praktikern der Kulturpolitik ein ausgewogenes Verständnis der künstlerischen Ansprüche und Bestrebungen, der politischen Ideologien und der wirtschaftlichen Veränderungen vermittelt werden.
Das Symposium besteht aus einer zweitägigen Konferenz (23.-24. Mai) mit Vorträgen und Diskussionen von eingeladenen Wissenschaftler*innen, darunter Arlette Quynh-Anh Tran (Saigon), Grace Samboh (Yogyakarta), Kathleen Ditzig (Singapur), Koichiro Osaka (Kyoto), Merv Espina (Manila), Maria Neuman (Kassel), Michelle Wong (Hongkong), Mi You (Kassel), Nikolay Smirnov (Kassel), Priya Jaradi (Singapur und Mumbai), Sooyoung Leam (Seoul), und Su Wei (Peking). Dieses Symposium bildet den Abschluss des dreijährigen Forschungsprojekts Watch on a Promontory: Artistic Exchanges in East, Southeast, and South Asia in the 1950s-1980s, initiiert von Su Wei (unabhängiger Kurator und Kunsthistoriker) und Mi You (Professorin für Kunst und Wirtschaft, Universität Kassel/documenta Institut), mit Unterstützung von den Goethe-Instituten China, Hanoi, Jakarta/Bandung, Kyoto, Manila, Mumbai/Kolkata und Seoul.
Im Anschluss an die zweitägige Konferenz bietet der Emerging Scholars Workshop am 25. Mai Nachwuchswissenschaftler*innen eine Plattform, um die Themen des Symposiums zu vertiefen, ihre Forschungen zu präsentieren und gemeinsame Diskussionen zu führen.
23. Mai 2025 - Konferenz
10 - 10.30 Uhr | Eröffnungsrede
Begrüßungsworte von documenta Institut und Goethe-Institut
10.30 - 12 Uhr: Ice-breaker & kollektive Zeitleiste erstellen
Gruppenaktivität: Erstellung eines kollektiven Zeitstrahls von 1955-1989
12 - 13.30 Uhr| Mittagspause
13.30 - 15.30 Uhr Panel 1: Kulturelle Netzwerke und institutionelle Einflüsse des Kalten Krieges
(Moderation: Mi You)
Kathleen Ditzig: US-Kulturkapital des Kalten Krieges in der südostasiatischen Kunstwelt: Die asiatisch-amerikanische Versammlung von 1963 im Kontext
Sooyoung Leam: (Un)ausgestellte Netzwerke: UNESCO, The Asia Foundation und koreanische Kunst in Südostasien, 1960-61
Koichiro Osaka: Papierkram und Affekt: Kann Bürokratie reparieren?
15.30 - 16 Uhr | Kaffeepause
16 - 17.30 Uhr | Panel 2: Kunst, Ideologie und transnationale Solidarität
(Moderation: Su Wei)
Merv Espina:
Arlette Tran Quynh-Anh: Eine heterogene Identität - Die Suche nach vietnamesischer Zivilisation im Verhältnis zu Asien / Südostasien in den frühen Jahren des Kalten Krieges
Filmvorführung - Arlette Tran Quynh-Anh, Der Kurator Geist (2024)
17.30 - 17.40 Uhr| Reflexion der Zeitachse
Kurze Notizen und Fragen, die der kollektiven Zeitleiste aus den Diskussionen des Panels 2 hinzugefügt werden
Ab 18 Uhr | Buffet-Abendessen und Get-together
10.30 - 12.30 Uhr | Panel 3: Alternative Modernitäten und künstlerische Subjektivitäten
(Moderation: Sooyoung Leam)
Michelle Wong: „Tintenkunst“ als Kategorie: Kuratorischer Impuls oder Erbe des Kalten Krieges?
Priya Jaradi: Indiens Schenkungen von Artefakten an Südostasien (1950er - 1980er Jahre) neu betrachtet
Su Wei: Unimagining Asia: als Asien noch keine Referenz für China war
12.30 - 12.40 Uhr: Reflexion der Zeitachse
Kurze Notizen und Fragen, die der kollektiven Zeitleiste aus den Diskussionen des Panels 3 hinzugefügt werden
12.40 - 14 Uhr | Mittagspause
14 - 15.30 Uhr | Panel 4: Künstlerische Strategien und geopolitische Verschiebungen
(Moderation: Kathleen Ditzig)
Grace Samboh: A roundabout: Blühende Erinnerungen, auf dem Weg zum Denkmal
Mi You: Parameter und Methodologien des Vergleichs
15.30 - 15.40 Uhr: Reflexion der Zeitachse
Kurze Notizen und Fragen, die der kollektiven Zeitleiste aus den Diskussionen von Panel 4 hinzugefügt werden
15.30 - 16 Uhr | Kaffeepause
16 - 17 Uhr | Abschlussdiskussion
Offener Raum für Reflexionen, sitzungsübergreifende Verbindungen und kollektive Äußerungen
Mit Kaffeepause und Mittagessen
Teilnehmende: Cristina Moraru, Lee Keying Sheryl, Lena Lan-Chen LIU, Max Boersma, Mohamed W. Fareed, Myra Mentari Abubakar, Olja Triaška Stefanović, Rebecca Hanna John, Wiktor Komorowski
Für den Workshop ist eine Anmeldung erforderlich: Bitte wenden Sie sich an office[at]documenta-institut.de.
Link:
documenta Institut – Symposium und workshop: Navigating Multiplicity