ECHOS. Elf künstlerische Positionen aus der Kunsthochschule Kassel

09.07.2016 – 11.09.2016

ECHOS. Elf künstlerische Positionen aus der Kunsthochschule Kassel

10. Juli – 11. September 2016  |  Eröffnung: Samstag, 9. Juli 2016, 18.00 Uhr
Museum für Sepulkralkultur

„Was wir die Wirklichkeit nennen, ist eine bestimmte Beziehung zwischen Empfindungen und Erinnerungen, die uns gleichzeitig umgeben.“  Marcel Proust

Für die Ausstellung ECHOS hat das Museum für Sepulkralkultur in Kooperation mit der Galerie Coucou
elf künstlerische Positionen aus der Kunsthochschule Kassel ausgewählt. Die Sichtung der Arbeiten ließ einen direkten Bezug der künstlerischen Auseinandersetzung zu den Kernfragen des Museums erkennen insbesondere mit dem Fokus auf die Themen Sterben und Erinnern.  

Die künstlerischen Reflexionen können unterschiedlicher nicht sein. Die Themen reichen von politisch brisanten Ereignissen wie dem Dokumentarfilm von Julia Geiss über Menschen, die aufgrund eines HIV-verseuchten Blutpräparates für Bluterkranke verstorben sind, oder der Arbeit von Leonie Fischer, die fotografisch und zeichnerisch die Spuren ihres als Zwangsarbeiter in Kassel arbeitenden belgischen Urgroßvaters rekonstruiert, bis hin zu der Videoinstallation von Marina Rengel Lucena über die franquistische Gedenkstätte nordöstlich von Madrid und seiner bis heute unversöhnten Geschichte,
Clara Winter verarbeitet den Schrecken über den plötzlichen Tod eines Freundes in stillen Bildern ihrer filmischen Arbeit.

Erik Schäfer begibt sich in seiner Installation in die Abgründe der menschlichen Psyche, und auch
ThiloJenssen eröffnet uns als Betrachter in seiner Malereiserie ganz neue Perspektiven in der Begegnung mit Ikonen bzw. Vertretern verschiedener Ideologien und Überzeugungen. Silke kleine Kalvelage lenkt ihren Blick auf Vergängliches, was unvergänglich ist, und stellt uns vor die Frage, was am Ende bleibt.
Paul Diestel setzt sich mit einem keltischen Hügelgräberfeld auseinander und transponiert Nicht-Sichtbares in eine künstlerische Form. Bei Valeria Abendroth wird die Bearbeitung des Materials Linoleum zum gestalterischen Prozess, intuitive Visionen lassen Kontur und Profil entstehen, und setzen Erinnerungen in Bewegung.

Caroline Bernhardt nutzt Überlegungen und Erkenntnisse der Biologie und fügt diesen in ihrer skulpturalen Arbeit Persönliches hinzu. Sie experimentiert mit den Voraussetzungen der wissenschaftlichen Disziplinen und übersetzt sie in ihre künstlerische Suche. Dominic Fey erkundet in seiner Arbeit die parasitäre Symbiose von Wasserinsekten und  fleischfressenden Pflanzen und stellt damit auch die Frage nach dem Überleben.

Alle Kunstwerke arbeiten auf je individuelle Weise mit dem Unvermeidlichen, das wir aus unserem alltäglichen Erleben verbannt haben und rücken die Thematik des Museums für Sepulkralkultur in neue Blickwinkel.

In der Ausstellung vertreten sind: Valeria Abendroth, Caroline Bernhardt, Paul Diestel, Dominic Fey, Leonie Liora Fischer, Julia-Johanna Geiß, Thilo Jenssen, Silke kleine Kalvelage, Marina Rengel Lucena, Erik Schäfer und Clara Winter.




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