Laurence Favre, Still aus dem Film OSMOSE (2022)

13.05.2025 – 13.05.2025

balades décentrées

Im Rahmen der Veranstaltung Analogfilm Praxis HANDS ON FILM (Studienschwerpunkt Film und bewegtes Bild) ist die Filmemacherin Laurence Favre zu Gast für einen Workshop mit dem Titel „balades décentrées". Anschließend sind Filme von Favre im Filmladen Kassel im Rahmen der Reihe Ton-Bild-Zeit: Filmemacher/innen und ihr Werk zu sehen.

Laurence Favre ist Künstlerin, Filmemacherin und Forscherin, die mit – meist analogen – bewegten (und stehenden) Bildern, Klängen und Schriften arbeitet. Ihre Arbeiten wurden auf internationalen Filmfestivals (Locarno, Rotterdam, Hongkong, Ann Arbor, Nyon u. a.) in Kunst- und informellen Räumen und im Rahmen von Symposien gezeigt. Sie erhielt mehrere Künstler- und Aufenthaltsstipendien.


WORKSHOP
(10 bis 16:30 Uhr, Raum 0232, Atrium, Kunsthochschule Kassel)

Der Workshop ist für alle Interessierten (mit und ohne Erfahrung mit Film) offen und behandelt die Fragen: Wie nehmen wir das Nicht-Menschliche wahr? Ist es lediglich ein «Ding», dem wir uns als Menschen nicht zugehörig fühlen? Oder sind wir alle Teil eines Netzes, das weder Zentrum noch Peripherie hat? Wie können wir unseren anthropozentrischen Blick dezentrieren? Könnte eine Sammlung von Klängen und Bildern uns dazu einladen, andere Lebewesen und Umgebungen als etwas Lebendiges zu begreifen, das mit Sensibilität und Handlungsfähigkeit ausgestattet ist?

Wir werden gemeinsam einige Versuche in diese Richtung sichten und dann gemeinsam diskutieren. Nach einer kurzen Gruppenübung werden die Teilnehmer zu einer dezentrierenden Erfahrung eingeladen. Abwechselnd werden Bilder und Töne (mit einer 16-mm-Filmkamera und einem Audiorekorder) eingefangen.

Abschließend treffen wir uns, um uns über die Erfahrung, ihre Herausforderungen, Schwierigkeiten, Erkenntnisse und Inspirationen auszutauschen, und zwar in Bezug auf die eigene Arbeit.

 

FILMVORFÜHRUNG IM KINO
18 Uhr, Filmladen Kassel, Goethestr. 31, 34119 Kassel

Im Rahmen der Reihe Ton-Bild-Zeit: Filmemacher/innen und ihr Werk (eine Kooperation des Schwerpunkts „Film und bewegtes Bild“ der Kunsthochschule Kassel mit dem Filmladen Kassel e.V.):

Filme von Laurence Favre
Schweiz 2013–2024, Regie: Laurence Favre, Länge: 61 Min.

RÉSISTANCE (2017, 11 Min.)
Der Gletscher ist ein Gigant: scheinbar schon immer da, mit den beiden Moränen seiner Zunge entlang. Ein Auftritt – majestätisch, zeitlos mit seiner Landschaft in Schwarzweiß, imponierend und doch fragil. Die Objekte, die er ausspuckt, sind Zeichen der temporären Anwesenheit des Menschen und Zeugnisse seines kontinuierlichen und irreversiblen Schmelzens. Doch noch zeigt er sich widerständig.

OSMOSE (2022, 11 Min.)
Der Film ist ein sensorisches Porträt des Waldes und der Spannungen, die in ihm wohnen, und verbindet Bilder von reinem Chlorophyll mit der dichten Schwärze verbrannter Wälder, die auf einem 16-mm-Film festgehalten wurden. Ein poetisches Eintauchen in eine Umgebung, die als Metapher für unsere inneren Welten gilt.

ZERZURA (2024, 11 Min.)
Wie wird «Natur» wahrgenommen? Ist sie lediglich ein «Ding», dem wir uns als Menschen nicht zugehörig fühlen? Oder sind wir alle Teil eines Systems, das weder Zentrum noch Peripherie hat? Könnte eine Sammlung von Klängen und Bildern uns dazu einladen, «die Natur» als etwas Lebendiges zu begreifen, das mit Sensibilität und Handlungsfähigkeit ausgestattet ist? Nach Résistance (2017) und Osmose (2022) schließt Zerzura die Trilogie Corpus Animale ab.

NWA-MANKAMANA (2025, 28 Min.)
1947 verließ Marie Tinguely ihre Heimat Le Locle, um in einem Buschkrankenhaus der Schweizer Mission in Südafrika zu arbeiten. Nach ihrem Tod werden ihre Filme, die sie während ihres 25-jährigen Lebens als Missionarin gedreht hat, sowie einige Briefe in einer Familienwohnung gefunden. Ich beschließe, sie zu erforschen.

Im Anschluss: Laurence Favre im Gespräch mit Sophie Watzlawick und Jan Peters.

Eintritt (für alle, die nicht am Workshop teilnehmen oder im Schwerpunkt Film und bewegtes Bild studieren): 7,50 Euro.




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