30.08.2024 – 05.01.2025

Jahresausstellung 2024 – Dare To Design

Die Ausstellung „Dare to Design“ im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main vereint die interessantesten Arbeiten von Absolvent*innen deutscher Hochschulen. Sie geben tiefe Einblicke in ihre Arbeit und zeigen vielversprechende Lösungsansätze, um den großen Herausforderungen unserer Gegenwart – Klimawandel, politische Radikalisierung, Gleichstellung – zu begegnen. Es sind komplexe wie manchmal einfache, dafür umso intelligentere Konzepte, mit denen die Designer*innen unsere Zukunft gestalten.

Eine Fachjury hat aus über 220 eingereichten Arbeiten Projekte und Konzepte für „Dare to Design“ ausgewählt, die die Bandbreite der Innovationskraft von Designtalenten widerspiegeln – von zirkulärem Produktdesign für Elektronik über Windenergie im urbanen Raum bis hin zu medizinischen Lösungen im 3D-Druckverfahren und robotergestütztem Handwerk.

Ausstellende (Kunsthochschule Kassel):

Lena Hellmann: "TAG – Tischwerkzeuge"

Das Projekt „TAG – Tischwerkzeuge“ verfolgt das Ziel, die soziale Gemeinschaft beim gemeinsamen Essen durch seine Gestalt und ein kollektives Nutzen zu fördern. Das in Kooperation mit Mono entstandene Werkzeug strebt an, das gemeinsame Essen zu einer bewussten und bereichernden sozialen Erfahrung zu machen, bei der die Gemeinschaft und individuelle Bedürfnisse gleichermaßen im Fokus stehen. Die partiell formal hervortretenden Bereiche der Werkzeuge erwecken Neugierde und zeigen zugleich zu entdeckende Funktionalitäten auf, wie die Möglichkeiten der individuellen Portionierung und die mit dem Werkzeug gestaltbare Form des Anrichtens der Speise. Es bietet Werkzeuge zur Förderung von Interaktion, Kommunikation und des Teilens von Speisen während des Essens. „TAG“ soll anregen die soziale Praxis des Essens zu revitalisieren und eine bewusstere und achtsamere Beziehung zu Nahrung und ihrer Gesellschaft zu schaffen. Es fordert Nutzer*innen auf gesellig und kreativ zu sein.

Michelle Pilz: "design as democracy – Balancieren zwischen Theorie und Praxis"

Wie äußert sich ein Design, welches durch Demokratie bestimmt ist und was hat dies mit der Verantwortung von Designer*innen zu tun? Die Diplomarbeit steigt in die Diskussion über die Begrifflichkeiten der Demokratie und des Designs ein, indem diese den Begriff des “design as democracy” charakterisiert und mithilfe eines partizipativen Design Events und Interviews untersucht. Dabei versucht sie nicht ein Modell für ein “design as democracy” zu erstellen, sondern zeigt vielmehr das Spannungsfeld auf, in welchem sich dessen Umsetzbarkeit bewegt. Sie formuliert einen Gedanken der Demokratie als Design, welcher Designer*innen dazu anregt Designprozesse zu reflektieren, in den Konflikt zu treten und Design-Entscheidungen zu hinterfragen. Damit bietet die Arbeit keine Anleitung, sondern regt vielmehr den Gedanken eines stetigen Prozesses an, der Design auch für die Zukunft dort situiert, wo es wirkt: In der Gesellschaft. Präsentiert wurde die Arbeit in Form einer interaktiven Ausstellung.

Florian Bremer: "making an inventory – partizipartive Praxis als kritisches Tätigsein"

Die Diplomarbeit ist das Ergebnis einer partizipativen Umfrage an der Kunsthochschule Kassel. Motiviert von der Haltung, die Zugänge zu dieser Institution sichtbar(er) zu gestalten und zu hinterfragen, was, wer und wo die Kunsthochschule ist. Die Annahme der Auseinandersetzung ist, dass diese nichts ist, dass man beschreiben kann und »außerhalb« von Personen oder Handlungen existiert, sondern erst dort entsteht, wo verschiedene Dinge aufeinandertreffen: belebt wie unbelebt. Die Kunsthochschule ist ein Tätig-sein, eine performative Ausführung, eine Handlung, eine Überschneidung von vielen Dingen, die nicht beständig sind und sich immer wieder rekonfigurieren und durchdringen. Sie ist das Aufeinandertreffen der Studienordnung mit der Einzelfallprüfung, die Hilfe der Hausmeisterei, das Verweilen im Arbeitsraum, die Vorfreude auf Pommes in der Mensaschlange, der Plausch mit dem Verwaltungspersonal – das Straucheln; das Aufstehen und das Zusammensein. Die Arbeit ist eine Momentaufnahme davon.

Laufzeit:
31.08.2024 – 05.01.2025

Preisverleihung & Eröffnung:
30.08.2024, ab 18:30 Uhr

Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag – Sonntag, 10–18 Uhr
Mittwoch, 10–20 Uhr

Ort:
Museum Angewandte Kunst
Frankfurt am Main

Weitere Informationen:
germandesigngraduates.com




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