Preisträgerinnen des Kasseler Kunstpreises 2023 der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung stehen fest

Der Kasseler Kunstpreis der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung geht in diesem Jahr im Bereich Bildende Kunst an die Künstlerin Malin Kuht und für Intermediale Kunst an Cat Woywod. Beide Auszeichnungen sind mit jeweils 5000 Euro dotiert. Ernannt wurden die Preisträgerinnen durch den Magistrat der Stadt Kassel auf Vorschlag des Stiftungsrats.

Zum vierten Mal wird zudem der Doris Krininger Preis an Kasseler Künstlerinnen und Künstler ab 35 Jahre und aller künstlerischen Sparten verliehen: In diesem Jahr wird der Preis an die Künstlerin Katrin Leitner vergeben.

Bekanntgegeben wurde die Magistratsentscheidung von der Vorsitzenden des Stiftungsrats, Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker: „Wir gratulieren den Preisträgerinnen des Kasseler Kunstpreises der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung, Malin Kuht und Cat Woywod, sowie des Doris Krininger Preises, Katrin Leitner, herzlich zu dieser Auszeichnung, die ihre außerordentliche künstlerische Arbeit würdigt. Zudem werden aus Stiftungsmitteln 14 Kasseler Kulturprojekte unterstützt und weitere vier Werke zeitgenössischer Kunst in die Artothek aufgenommen. Die Dr. Wolfgang Zippel Stiftung fördert so auch in diesem Jahr innovative Konzepte und hohe künstlerische Qualität. Sie stärkt damit nachhaltig wichtige künstlerische Positionen aus Kassel und der Region.“

Ausstellung und Preisverleihung
Die Preisverleihung wird am Dienstag, 20. Juni 2023, stattfinden. In diesem Rahmen werden auch die künstlerischen Arbeiten der diesjährigen Zippel-Preisträgerinnen, Malin Kuht und Cat Woywod, sowie der Preisträgerin des Doris Krininger Preises, Katrin Leitner, präsentiert. Die Ausstellung kann anschließend noch bis zum 25. Juni im Kasseler Kunstverein besucht werden.

Malin Kuht
Malin Kuht (*1994) versteht sich als medienkritische Künstlerin und Aktivistin. In ihren künstlerischen Arbeiten konzentriert sie sich auf verschiedene Aspekte von Digitalisierung und den darin angelegten Veränderungen der Wahrnehmungsperspektive. Besonders gilt ihr Interesse der Netzwerkkultur innerhalb der gesellschaftlichen Machtverhältnisse. Fundierte Recherchen überführt sie in bewegte Bilder und Sprache, meist poetisch, humorvoll und spekulativ. In ihrem Film „En-Countering Cyberfeminism“ (2021) beschäftigt sie sich mit der Geschichte der frühen Netzkultur und wirft Fragen nach der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft von emanzipatorischen Zugängen zu Technologie auf. „En-Countering Cyberfeminism“ wurde auf zahlreichen Filmfestivals und in Ausstellungen gezeigt, Malin Kuht wurde dafür 2022 mit dem Label „Hessen Talents“ der Hessischen Film- und Medienakademie ausgezeichnet.

In diesem Sommer schließt Malin Kuht ihr Studium der Visuellen Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel ab. Ihr Abschlussfilm mit dem Arbeitstitel „Blue Light Waves Goodbye“ untersucht die technische Herstellung von blauer Farbe und deren Einsatz in der westlichen Kunst- und Kulturgeschichte.

Cat Woywod
Cat Woywod (*1992, non‐binär mit dem Personalpronomen: es) wird für dessen umfassende künstlerische Arbeit mit Sound, Performance und ortsspezifische Installation für dessen intermediale Kunst gewürdigt. Deren tontechnisches Handwerk, die Erforschung des Zusammenspiels von Klang und Licht und die Erweiterung von Stimm‐ und Sprachfähigkeiten verwebt es zu poetischen Klangskulpturen. Dabei schafft es neue Dimensionen und Landschaften, in denen sich die Grenze zwischen Zeit und Raum verflüssigt.

Derzeit studiert Cat Woywod Visuelle Kommunikation im Bereich Sound/New Media bei Prof. Joel Baumann an der Kunsthochschule Kassel. Im Dezember 2023 wird es mit einem lokalen Sound‐ und Performanceprojekt in Kassel dessen Studium abschließen.

Katrin Leitner
Katrin Leitner (*1974) studierte von 1996 bis 2001 Bildende Kunst und von 2001 bis 2005 Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel und beendete ihr Studium als Meisterschülerin bei Prof. Rolf Lobeck. Sie ist in der Stadt Kassel nicht nur durch ihr künstlerisches Schaffen bekannt. Ihr Wirkungsbereich ist sehr vielschichtig: z.B. als Lehrbeauftrage an verschiedenen Universitäten, in Kassel und Beijing, China und als Ausstellungsmacherin und Kunstvermittlerin.

Doch sie ist hauptsächlich Künstlerin auf der Suche nach tiefem Verständnis von komplexen Strukturen und Zusammenhängen des menschlichen Daseins. In mehrjährigen Arbeitszyklen und Langzeitprojekten verbindet Katrin Leitner unterschiedlichste Medien wie Keramik, Videoprojektion, Text in Wort und Bild, die sie in raumbezogenen Installationen und performativen Inszenierungen zusammenführt, immer mit grundlegenden Fragen an die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft.

Für ihre künstlerische Arbeit wurde sie mit verschiedenen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit dem Arbeitsstipendium der Hessischen Kulturstiftung. Ihre Werke waren in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen zu sehen.

Weitere Informationen unter:
www.kassel.de