GBB Spring School: The Not Yet

Vom 26.–30. April 2023 veranstalten die Teilnehmenden der Graduiertenschule für Bewegtbild eine Spring School mit selbst konzipierten Workshops in den Künstler:innenhäusern Worpswede.

Das Thema The not yet soll für einen Nicht-Zustand, einen Prozess, ein Sich-noch-Verändern stehen. Die Gruppe wird Fragen stellen: nach dem Werden eines Werkes, den Anknüpfungspunkten von Zusammenarbeit, gesellschaftlichen Utopien, aber auch konkrete Probleme des künstlerischen Schaffens ansprechen. Wann ist ein Werk, eine Arbeit fertig? Wann wird sie beendet? Was ist mit unendlichen Arbeiten, die sich stetig weiterentwickeln? Wann ist etwas nur ein Fragment und wann bereits ein Ganzes? Sind viele Fragmente ein Ganzes? So meint The not yet sowohl einen Mangel des Noch-nicht-Erreichten als auch die Stärke des Prozesshaften, das mit Metaphern von Natur und ökologischen Systemen arbeitet.

Die Workshops
In Texts for soaking werden sich die Teilnehmenden mit kritischer Theorie zur Unterbrechung, Aufhebung und Auflösung beschäftigen. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, ob hieraus eine spekulative Praktik entstehen kann, mit deren Hilfe sich gewalttätige Systeme herausfordern lassen. Im generativen Schreibworkshop Strategies for situating erarbeiten sie Texte im Hinblick auf Autotheorie, Intersubjektivität und Autor:innenschaft in künstlerischen Praktiken. Beim Workshop Gruppendynamik und Körpersensibilität stehen Übungen im Vordergrund, die sich an künstlerisch arbeitende Gruppen oder Kollektive richten und einen Schwerpunkt auf körperbezogener, ephemer Kunst (wie bspw. Performance-Kunst, Schauspiel, Tanz) haben. Ein Repertoire aus Kennenlern-, Konzentrations-, Improvisations- und diversen Körper-/Stimmübungen soll dabei helfen, auf spezifische Bedürfnisse während des gemeinsamen Entstehungsprozesses eingehen zu können. Im Workshop Aufgeben: Surrendering controlas part of an artistic practice versucht die Gruppe als Gegenentwurf zu einer vereinzelten künstlerischen Praxis, die vollständige Kontrolle über Prozess und Ergebnis behalten will, bewusst loszulassen. In kleinen Experimenten werden Prozesse angestoßen, in denen das Ergebnis nicht voraussehbar ist. Ziel des Workshops Human – Machine Interaction wird es sein, verschiedene digitale Werkzeuge und Methoden anzuschauen. Die Teilnehmenden lernen, wie sie in verschiedenen künstlerischen Kontexten eingesetzt werden, um diese Praktiken mit der eigenen zu verknüpfen.

Die Spring School 2023 ist eine Workshopreihe – organisiert und durchgeführt von den Teilnehmenden der Graduiertenschule für Bewegtbild der Kunsthochschule Kassel – und wird finanziert durch das Preisgeld des 39. Kasseler Dokfestes, gestiftet von HÜBNER GmbH & Co,und Gelder der Kunsthochschule Kassel.