Symposium am 26. und 27. Oktober in Kassel.
Nehmen Sie an einem genreübergreifenden Symposium teil, das den post-liberalen Zustand der Welt durch Theorie, Spiele und andere kreative Praktiken erforscht. Im Laufe des zweitägigen Programms erkunden wir gemeinsam, wie diverse kreative Praktiken als Modi des politischen Denkens operieren können.
Die neoliberale Globalisierung liegt in Trümmern: Deregulierung, Handelsliberalisierung und die Förderung ungehinderter Märkte werden nicht mehr als die einzigen „rationalen“ wirtschaftlichen Maßgaben angesehen. Stattdessen sind lange verdrängte Strategien wieder aufgetaucht: Staatliche Eingriffe sowohl in die internationale Handelspolitik als auch in die vorgeblich freien Märkte, die industrielle Hochrüstung oder das Friendshoring. Das Symposium Experimental Publics adressiert diesen kritischen Moment, mit dem Ziel, von theoretischen Diskussionen über die Krise unserer gegenwärtigen Gesellschaftsordnung zu einem postkonzeptionellen kollektiven Experimentalismus überzugehen. Auf der Grundlage eines pluralistischen Verständnisses praktischer Vernunft soll ein kooperativer, dialogischer und praxisbezogener Ansatz entwickelt werden, der für eine multiperspektivische Sicht auf den Zustand der Welt sowie die Notwendigkeit, Wissensproduktion zu situieren, sensibel ist und zugleich die Rolle der Kunst neu verhandelt.
Der erste Tag des Symposiums ist öffentlich und wird Beiträge von Zhao Dingxin, Jacob Dreyer, Mi You, Heinz Bude, Shawn Chua, Danilo Scholz und Joost Vervoort beinhalten. In der Eröffnungssitzung werden die Unzulänglichkeiten des zeitgenössischen Liberalismus untersucht, insbesondere in Bezug auf die Themenfelder Post-Globalisierung, Multipolarität, die sich wandelnde Rolle des Staates, und die Rolle des Wertepluralismus im politischen Denken. Die zweite Sitzung setzt sich mit der Kunst der Kunst der Diplomatie und der spekulativen Betrachtung der Zukunft auseinander. Der erste Tag wird mit einer Lecture Performance und einem Konzert von Terzij de Horde abgeschlossen.
Am zweiten Tag lädt ein experimenteller Workshop unter der Leitung von Pekko Koskinen die Teilnehmer dazu ein, sich mit Hilfe von Spielmechanismen mit den in den Vorträgen und Diskussionen des ersten Tages aufgeworfenen Fragen zu beschäftigen. Auf diese Weise wollen wir die Widersprüche unserer Gegenwart weiter beleuchten und mögliche Wege für eine alternative Zukunft erkunden. Außerdem wird eine Adaption des Crit Club Formats des Künstlers Cem A. die Teilnehmer*innen dazu einladen, mit Hilfe von Tischtennis neue Formen des politischen Diskurses zu erkunden.
Sie können ohne Registrierung am Symposium am 26.10. teilnehmen. Wenn Sie auch Interesse am Workshop am 27.10 haben, dann bewerben Sie sich bitte mit einer kurzen Vorstellung Ihrer Tätigkeit und einer Erklärung, warum Sie an dem Workshop teilnehmen möchten, an andreas.niegl[at]uni-kassel.de.
Aktuelle Informationen zum Programm unter: www.documenta-institut.de.
Programm am 26. Oktober 2024
13–15 Uhr
Panel discussion on the limits of liberalism, post-globalization and the rise of multipolarity
Vortragende: Zhao Dingxin, Jacob Dreyer, Heinz Bude
Moderation: Mi You
Ort: Fridericianum
15–17 Uhr
Panel discussion on the art of diplomacy and speculative foresight
Vortragende: Shawn Chua, Danilo Scholz
Moderation: Mi You
Ort: Fridericianum
18–19 Uhr
Vortrag und Konzert von Terzij de Horde
Ort: documenta-Halle
19 Uhr – Open End
Dinner und Get-Together
Ort: documenta-Halle
Programm am 27. Oktober 2024
9–17 Uhr
Game Workshop mit Pekko Koskinen & Crit Club mit Cem A
Ort: Fridericianum