Teamplayer:innen im visuellen Gestaltungsprozess
Seit der Inbetriebnahme der Ausstellungshalle der Kunsthochschule Kassel (Januar 2022) entwickeln Chiny Udeani, Henning Roye und Can Wagener prozesshaft eine visuelle Identität für die Halle. Das Projekt wird von Prof. Rebecca Stephany und der künstlerischen Mitarbeiterin Milena Albiez (Studienschwerpunkt Redaktionelles Gestalten) betreut.
Im Rahmen des künstlerischen Forschungsprojektes entwickeln und gestalten die drei angehenden Gestalter:innen für die unterschiedlichen Ausstellungen der Studierenden und Lehrenden der Kunsthochschule anhand von Plakaten und Flyern ein visuelles Erscheinungsbild: „Für uns als Team ist es sehr spannend, etwas Visuelles für einen Ort zu entwickeln, mit dem wir noch kaum Erinnerungen verbinden, da die Ausstellungshalle neu ist. Für diesen Raum etwas zu gestalten, den wir erst kennenlernen, ist für uns eine positive Herausforderung“, so das Grafikteam. Um sich der Halle anzunähern, haben Udeani, Roye und Wagener verschiedene Wege genutzt: „Beispielsweise war es anfangs inspirierend, haptisch dem Gebäude zu begegnen oder uns zeichnerisch und fotografisch mit der Halle auseinanderzusetzen“, erklären die Studierenden.
Die Plakate, die für die einzelnen Ausstellungen entstehen, resultieren aus der engen Zusammenarbeit zwischen dem Grafikteam und den Ausstellenden: „Wir versuchen zusammen mit den Ausstellenden den Fokus ihrer Ausstellung zu verstehen und auf visuelle Elemente zu abstrahieren, die wir dann in der Gestaltung umsetzen“, betont das Grafikteam. Die Zusammenarbeit sei immer eine Mischung aus dem Input der Ausstellenden und der gestalterischen Forschung des Grafikteams.
Die Arbeit, die das Gestaltungsteam für eine professionelle Sichtbarkeit von Ausstellungen leistet, ist immens und bildet eine besondere Schnittstelle zwischen Hochschule und Öffentlichkeit: „Durch jedes Plakat, das wir gestalten, wollen wir Menschen innerhalb und außerhalb der Kunsthochschule erreichen und sie visuell ansprechend einladen“, erklärt das Gestaltungsteam.
Das künstlerische Forschungsprojekt war für Udeani, Roye und Wagener intensiv und lehrreich. „Im Bereich Grafikdesign sind praxisnahe Projekte während des Studiums so wichtig. Hierbei lernen wir Routinen und können gleichzeitig vieles ausprobieren und produzieren am Ende sichtbaren Output“, freuen sich die Studierenden. Und zu der Frage, wie die Studierenden als Team funktioniert haben, gab es unterschiedliche Statements:
Can Wagener: „Die Zusammenarbeit zu dritt finde ich sehr spannend. Wir gestalten alle unterschiedlich. Aus unseren individuellen Backgrounds, Interessen und Fähigkeiten, die wir mitbringen, ergibt sich eine aufregende Art zu gestalten, die keine:r von uns alleine machen könnte.“
Henning Roye: „Anfangs konnte ich mir eine Teamarbeit kaum vorstellen, weil ich vor dem Projekt wenig Kontakt mit den anderen beiden hatte. Diese Bedenken verflogen unmittelbar nach unserem ersten Treffen schnell. Wir sind alle auf einer Wellenlänge, arbeiten und kommunizieren gut miteinander.“
Chiny Udeani: „Es ist sehr angenehm, dass wir uns die Arbeit aufteilen und uns in stressigen Phasen aufeinander verlassen können. Der ständige Austausch über den Arbeitsprozess ist bestärkend. Zusammen macht die Gestaltungsarbeit einfach mehr Spaß, als alleine vor sich hinzuarbeiten.“
(Text: Çiğdem Özdemir)