Neuerscheinung: Malerinnen unter Männern – um 1800 in Dresden

Professorin Martina Sitt (Kunstwissenschaft) bringt neue Publikation heraus.

Im Dresdner Wohnhaus des Malers Gerhard von Kügelgen, Lehrer und Berater vieler Frauen, bewegten sich nicht nur bekannte Künstler und Schriftsteller wie etwa Goethe und Caspar David Friedrich, sondern auch viele zu ihrer Zeit namhafte Künstlerinnen. Obwohl es sich um talentierte, moderne und selbstständige Frauen handelte, die sich durchaus erfolgreich ihren Weg durch eine von Männern dominierte Kunstwelt bahnten, kennen und sehen wir heute kaum etwas von ihnen: Die wenigsten Originale sind signiert, viele Werke verbergen sich hinter dem Familiennamen, werden falsch (Männern) zugeschrieben oder bleiben gar im Depot.

Im Rahmen eines Projektseminars der Kunstwissenschaften an der Universität Kassel wurden eine Reihe bedeutender Künstlerinnen und ihre Werke jetzt wieder ans Licht gebracht werden. Die Studierenden agierten als Paten für je eine dieser Malerinnen und zeichneten die komplexen Netzwerke nach, in denen sich in den bürgerlichen Salons gemeinschaftlich Künstler, Musiker und Schriftsteller zu Diskussionen und zum Austausch zusammenfanden. Zeitlich liegt der Fokus auf den „frauenfreundlichen“ Jahren in und kurz nach 1800. In diesem Kontext wird auch das Arbeitsfeld der Reproduktion und Künstler-Kopie vorgestellt, welches hinsichtlich der Ausbildung und Karrierechancen von Frauen eine wichtige Rolle spielte. Die Texte der Forscher schildern die individuellen Ausgangssituationen und Lebenswege u.a. von Caroline Bardua, Therese aus dem Winckel, Therese Richter oder Dora Stock.

Zur Publikation:
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