Kunstpreis Kassel fördert junge Talente

Die Fotografin Martha Frieda Friedel und der Komponist Sebastian Jurchen sind die Preisträger des Kasseler Kunstpreises 2021, der mit jeweils 5.000 Euro dotiert ist. Die Keramikkünstlerin Nasira Turganbaj wird mit dem Doris Krininger Preis ausgezeichnet.

Im Bereich Bildende Kunst geht der Preis in diesem Jahr an die Fotografin Martha Frieda Friedel. Der Komponist Sebastian Jurchen erhält den Kunstpreis im Bereich Musik. Beide Auszeichnungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Erst zum zweiten Mal wird der Doris Krininger Preis an Kasseler Künstlerinnen und Künstler ab 35 Jahre und aller künstlerischen Sparten verliehen. In diesem Jahr wird der Preis an die Keramikkünstlerin Nasira Turganbaj verliehen. 

Kulturdezernentin und Vorsitzende des Stiftungsrats Susanne Völker gab die Magistratsentscheidung bekannt: „Ich gratuliere allen Preisträgerinnen, Preisträgern sowie den geförderten Projekten und Künstlerinnen und Künstlern herzlich zu dieser Auszeichnung. Sie alle nutzen unterschiedliche Techniken sowie Sujets und haben durch die Eigenständigkeit und Qualität ihrer künstlerischen Arbeiten den Stiftungsrat von sich überzeugen können. Mit dem Kasseler Kunstpreis 2021 der Dr. Wolfgang Zippel‐Stiftung sowie des Doris Krininger Preises werden die herausragenden Entwicklungen der drei Preisträgerinnen und Preisträger unterstützt und sie in ihrem beruflichen Werdegang weiter gestärkt.“

Die künstlerischen Arbeiten der diesjährigen Preisträgerin und des Preisträgers sowie der Preisträgerin des Doris Krininger Preises 2020, Helena Schätzle, werden vom 29. Juni bis 4. Juli 2021 in den Räumlichkeiten des Kasseler Kunstvereins präsentiert. Die Preisverleihung wird am Dienstag, 29. Juni um 18 Uhr im Rahmen einer Online‐Veranstaltung stattfinden.

Martha Frieda Friedel
Martha Frieda Friedels künstlerische Herkunft ist die Fotografie. Mit dieser ist sie auf der Suche nach Motiven, die vermeintlich surreal wirken und sich am schmalen Grad der Tristesse und des Einzigartigen befinden, verzaubernd und verletzlich zugleich. Portraits von Menschen kombiniert mit Aufnahmen von Architektur und Naturphänomenen gehen eine geheime Verbindung ein und erzeugen ein Spannungsfeld zwischen den miteinander wirkenden Bildern und den unsichtbaren Räumen dazwischen. Die assoziative Kombination und das Zusammenwirken ihrer Bilder eröffnen eine größtmögliche Bildrezeption, die endlose und mannigfaltige Deutungen und Interpretationen bereitstellen. 

Martha Frieda Friedel (geboren 1989 in Borna bei Leipzig) studierte von 2011 bis 2018 Fotografie und Kunst an der Kunsthochschule Kassel bei Bernhard Prinz und Florian Slotawa. 2015 verbrachte sie einen Studienaufenthalt an der „Escuela de Arte y Superior de Diseño de Valencia“ in Spanien. Seit 2012 nimmt sie an nationalen und internationalen Ausstellungen, unter anderem in Berlin, Kassel, Leipzig, Dresden, Hamburg, Montpellier und Valencia, teil. Sie erhielt 2014 den Deutschen Jugendfotopreis und 2016 den SHOSTA travel grant. Ihre Arbeiten sind in diversen Magazinen, wie zum Beispiel „Der Greif“, publiziert.

Sebastian Jurchen
Der diesjährige Kunstpreis für Musik zeigt durch die Wahl des Preisträgers das Facettenreichtum des Genres und die Verbindungen zu anderen künstlerischen Bereichen. Das künstlerische, musikalische Werk von Sebastian Jurchen zu umschreiben, ist daher ein schwieriges Unterfangen. Sebastian Jurchen wirkt hauptsächlich in Kooperationen. Von Schauspielmusik über Hörspiele, von Theatermusikproduktion bis Partyveranstaltungen bleibt er dennoch eins: ein Musiksammler, der seine Erfahrungen und sein Wissen zum Teil eines Ganzen beisteuert. Aus dem genreübergreifenden Austausch schöpft er immer wieder Neues und lässt es in seinem aktuellen Hauptinteresse, der elektronischen Komposition, unter dem Label Balaban einfließen.  

Sebastian Jurchen studiert Gymnasiallehramt für Germanistik und Musik an der Universität Kassel. Er arbeitete unter anderem für den Deutschlandfunk, als DJ im In‐ und Ausland, für das Deutsche Theater Berlin und das Staatstheater Kassel.

Nasira Turganbaj
Die Werke von Nasira Turganbaj sind in der künstlerischen Keramik verwurzelt. Dabei geht es ihr nicht um die Perfektion der Form und des Glanzes der Farben, vielmehr um die Ursprünglichkeit des Materials und dessen Gestaltungsformen. Gefäße und keramische Platten sind eine teils zufällige, teils geleitete Komposition von feinen Verästelungen, Linien und Flächengebilden durch Sprünge und Risse im Material. Sie erzeugen beruhigende Projektionsflächen, auf denen die quirligen Linien und Netzstrukturen ihr eigenwilliges Spiel treiben. 

Nasira Turganbaj hat in ihrer Heimat Kirgisistan an der Kunstakademie und später dann in Kassel bei Ralf Busz Kunst und bei Professor Alf Schuler mit dem Schwerpunkt Keramik studiert. Sie ist Mitglied der Akademie der Künstler der Kirgisischen Republik, Mitglied des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und selbständige Künstlerin in Kassel. Ihre Arbeiten sind in internationalen und nationalen Ausstellungen zu sehen.

Link:
www.kassel.de