Im Hirtenstall geboren?

Der letzte Beitrag der Reihe „Documenta Debrief“ (TEXTE ZUR KUNST) von Nanne Buurman über kuratorische Gouvernementalität bei der „documenta fifteen“ ist online.

Im weitläufigen Ausstellungskontext der „documenta fifteen“ trat sie immer wieder in Erscheinung, die Figur des Hirten. Dem geht die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Nanne Buurman im abschließenden Beitrag der Reihe „Documenta Debrief“ (TEXTE ZUR KUNST) nach und nimmt mit Michel Foucaults Konzept der Pastoralmacht die Ambivalenzen kuratorischer Gouvernementalität im Rahmen der diesjährigen Ausgabe in den Blick. In ihrer Reflexion der Rhetorik von kollektiver Fürsorge hinterfragt die Autorin das von den Kurator*innen postulierte Angebot einer heilsamen Zusammenkunft. Wer hütete im Kasseler Kollektivsommer wen und bot Schutz wovor? Kritisch lotet Nanne Buurman die Machtstrukturen zwischen Hirten und Herden aus. Zugleich bieten ihre Überlegungen die Chance, das eigene, durch Unterdrückungsmechanismen geprägte Denken zu überprüfen.

Nanne Buurman beschäftigt sich als Kunst- und Kulturwissenschaftlerin unter anderem mit den sozial-reproduktiven Dimensionen kuratorischer Praxis. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Documenta- und Ausstellungsstudien an der Kunsthochschule Kassel ist sie seit 2018 am Aufbau des documenta-Instituts und des Transdisziplinären Forschungszentrum für Ausstellungsstudien – TRACES beteiligt gewesen und hat 2020 bis 2022 eine Forschungsgruppe zu NS-Kontinuitäten bei der documenta kogeleitet. Sie ist Mitherausgeberin der Bände documenta. Curating the History of the Present (2017), Situating Global Art (2018), Networks of Care. Politiken des (Er)haltens und (Ent)sorgens (2022) und Mitgründerin der Webplattform documenta studien.

Den Beitrag von Nanne Buurman können Sie hier lesen:
www.textezurkunst.de