Diversität und Inklusion im Ausstellungskontext

Seit Januar 2024 leitet Ekachai Eksaroj die Geschäftsstelle des Kasseler Kunstvereins und ist motiviert, seine Erfahrung und sein Knowhow in den Verein einzubringen. „Der Kunstverein im Museumsgebäude Fridericianum ist mit seiner großen Ausstellungsfläche ein einzigartiges Experimentierfeld und ein Ort der Begegnung mit Kunst und Kultur. Gemeinsam mit dem tollen Vorstandsteam werden wir neue Akzente setzen, um dem Verein weiterhin eine zeitgemäße und zukunftsfähige Gestalt zu geben“, freut sich Eksaroj auf seine neuen Herausforderungen.

Sein Erfahrungsschatz als Mit-Gründer des Projektraums „LAGE___x“ in Kassel hat Eksaroj darin bestärkt, sich beim Kunstverein zu bewerben: „Durch die Leitung des Projektraumes habe ich mit vielen unterschiedlichen künstlerischen Positionen national und international zusammengearbeitet, sodass mir kuratorische Arbeitsprozesse vertraut sind. Dies wird mir in meiner neuen Position helfen, koordinatorische und administrative Aspekte effektiv umzusetzen.“ Als ausgelernter Modedesigner mit Vorliebe für das Minimalistische kann der Geschäftsführer auch auf Ansätze aus dem Designbereich zurückgreifen und den Kunstverein dabei unterstützen, ästhetische Elemente bei der Ausstellungsarchitektur mitzudenken. Gleichzeitig will er lösungsorientiert arbeiten: „Beim Design geht es oft darum, konkrete Lösungen für den Alltag zu entwickeln und dabei Aspekte zu berücksichtigen, ein Projekt kostengünstig, nachhaltig und ressourcenschonend umzusetzen“, so Eksaroj.

Als Geschäftsführer möchte Eksaroj den Kunstverein für mehr Diversität öffnen, was Chance und Herausforderung zugleich ist: „Eine Ausstellung ist immer Teil eines gesamten Managements. Um einen barrierefreien Zugang zu schaffen, ist es mir wichtig, in der Ausstellungskonzeption den kuratorisch arbeitenden Vorstand zu unterstützen, um für alle Menschen mit besonderen Bedürfnissen mitzudenken“, betont Eksaroj. Für Inklusion und Zugänglichkeit sei beispielsweise die Integration „Leichter Sprache“ bei der Ausstellungsvermittlung unerlässlich. Das stelle besondere Anforderungen an die zugängliche Ausstellungsgestaltung und die begleitende Kommunikation: „Die Kommunikation und die Kunstvermittlung muss vom Projektbeginn an mitgedacht werden. Dies reicht von der Vermittlung über den Werktext, die Führungen und den Katalog bis hin zur digitalen Ankündigung einer Ausstellung“, erklärt der Leiter.

Charakteristisch für das künstlerische Programm des Kunstvereins sind unter anderem experimentelle Projekte, die sich mit zeitgenössischen künstlerischen und gesellschaftsbezogenen Inhalten auseinandersetzen. Am 19. April 2024 eröffnet „Caring in times of Continuous Crisis - Ökologien“ im Kasseler Kunstverein. „Wir stecken mitten in der Ausstellungsvorbereitung. Es macht unheimlich viel Spaß, die Ausstellungsbeteiligten zu unterstützen. Ich merke gar nicht, wie unglaublich schnell die Zeit bis zur Eröffnung vergeht“, lacht Eksaroj.

Ekachai Eksaroj (geboren in Bangkok, aufgewachsen in Baden) studierte Modedesign am Lette Verein Berlin und Bildende Kunst bei Urs Lüthi an der Kunsthochschule Kassel. Nach seinem Studium war er Meisterschüler an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Er war Stipendiat in der Künstlerkolonie Willingshausen und auf Schloss Balmoral in Rheinland-Pfalz.

(Text: Çiğdem Özdemir)

Informationen zur nächsten Ausstellung im Kasseler Kunstverein finden Sie unter:
www.kasselerkunstverein.de